So kurz und heftig wie nie

In Forst Ladies by ForstUnited

Ebersberg – „Das wird die kürzeste Vorbereitung, die wir je hatten.“ Felix Mäsel, Spartenleiter weiblich beim TSV EBE Forst United, weiß um die schwierige Aufgabe, die den Ebersberger Handballfrauen und ihren Trainern in den nächsten Wochen bevorsteht. Sie wollen sich fit machen für das große Abenteuer, das ab September auf sie wartet – und 3. Liga heißt.

Seit vergangenem Montag haben die Aufsteigerinnen aus der Bayernliga die Vorbereitung für die deutschlandweite Klasse aufgenommen. Betreut wird die Mannschaft weiterhin von Cheftrainer Konstantin Schlosser, dem nun Jonas Habdank als Co-Trainer zur Seite steht. Julius Veihelmann rückt wieder in den Nachwuchsbereich und wird gemeinsam mit Mäsel die A-Juniorinnen von Forst United in der Bayernliga anleiten.

Sechs Mal die Woche bitten die Trainer nun den Kader des Drittliga-Neulings zum Training. „Dreimal gehen wir in die Halle, dazu warten zwei Lauf- und eine Krafteinheit“, erläutert der Spartenleiter. „Durch den frühen Beginn der Runde am Wochenende, 3./4. September, fehlen uns die obligatorischen, reinen Grundlagen-Wochen mit beispielsweise Ausdauerläufen im Waldsportpark. Wir werden unseren Fokus auf das Balltraining legen und hier die Fitnessübungen miteinbauen.“ Die physische Verfassung ist für Mäsel ein Schlüssel zum Erfolg. „Mit einem guten Fitnesszustand können wir überraschen, spielerisch sind wir der große Außenseiter in der Liga. Da mangelt es uns aufgrund des jungen Kaders (Anm. d. Red: die älteste ist erst 23 Jahre alt) einfach an Erfahrung“, betont er.

Die Premiere in der 3. Liga soll aber gelingen, und darum haben die Verantwortlichen von Forst United am Montag den Spielerinnen auch in einer einstündigen Besprechung einen ausführlichen Trainingsplan präsentiert und ans Herz gelegt. Dieser umfasst unter anderem ein Heimturnier gegen zwei weitere Drittligisten (17. Juli), ein Turnier in Bönnigheim gegen Zweitligisten sowie ein Trainingslager in Ungarn (Ende August). Anschließend wurde zwei Stunden bereits intensiv und abwechslungsreich trainiert. Die jungen Frauen waren mit viel Spaß bei der Sache, sei es beim Aufwärmen mit einem übergroßen Ball, dem Sprinttraining oder schnellen Ballstafetten.

Mit dabei waren auch schon zwei Neuzugänge: Annika König (23) kommt von Liga-Rivale HSG Würm-Mitte. Die Rückraumspielerin will in Ebersberg neue Erfahrungen sammeln. „An den Herausforderungen will ich wachsen und dazu lernen.“ Und auch Anna Leiber (22) hat sich dem Aufsteiger aus der Kreisstadt angeschlossen. Sie kommt vom HCD Gröbenzell und spielt auf der Rückraum-Mitte-Position. „Mein persönliches Ziel ist es ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft zu werden und für sie mein Bestes zu geben“, betont die Gräfelfingerin. Mit zwei, drei weiteren, möglichen Neuzugängen führen Mäsel und Co. derzeit noch Gespräche.

„Unser Ziel ist natürlich der Klassenerhalt, auch wenn es bei einer sicherlich hohen Zahl an Absteigern extrem schwierig wird“, sagt Felix Mäsel. Auf die Gruppeneinteilung und den genauen Terminplan müssen die Ebersberger aber noch warten. Durch die bundesweite, große Fluktuation an Mannschaften verzögerte sich die Bekanntgabe des Deutschen Handball-Bundes (DHB).

„Wir sind nun nicht mehr dem BHV unterstellt“, erläuterte der United-Funktionär, der aber schon vorab wusste: „Es wird aber für uns auf eine Zwölfer-Liga hinauslaufen, zu 100 Prozent landen wir in der Süd-Gruppe.“ Und die ist dann mit Duellen gegen die HSG Würm-Mitte, den HCD Gröbenzell, HC Erlangen und TSV Haunstetten „so bayerisch wie nie“, freut sich Mäsel schon jetzt auf eine interessante 3. Liga, „die uns eine ganz andere Atmosphäre bringt“. Das gilt für die Funktionäre, Fans und auch Spielerinnen des TSV EBE Forst United gleichermaßen. Letztere spüren es nun seit Montag und dem Trainingsauftakt zu einer intensiven, heftigen, aber kurzen Vorbereitung.

Pressebericht Ebersberger Zeitung vom 23.6.2022 / Olaf Heid
Foto: Stefan Rossmann