Es ist nicht immer einfach, zum Rückrundenstart wieder das abzurufen, worauf man sich zum Vorjahresende noch verlassen konnte. Dementsprechend vorgewarnt ging man in die erste Partie 2020 am vergangenen Sonntag gegen die Mädels vom HC Erlangen. Bereits zu Beginn konnte Forst United über Lara Becher und Charlotte Paulus in Führung gehen. In der Defensive zeigte man von Beginn an eine solide Leistung. Maria Hartmann und Chiara Czeslik versuchten sich im Innenblock und koordinierten sich gut. Nach etwas torarmen 15 Minuten sah man sich dennoch mit einem Tor Rückstand konfrontiert, da sich im Angriff unnötige Fehlwürfe und technische Fehler einschlichen (4:5, ’17). Es entstand ein offener Schlagabtausch. Die A-Girls zeigten viel Tempo aber machten es sich im Angriff oft unnötig schwer, da oft noch das Auge für den freien Mitspieler fehlte. Vor der Halbzeit nahmen die Trainer noch einen Torwartwechsel vor und so konnte sich nach Silvia Morath auch Vanda Angyal zwischen den Pfosten auszeichnen. Der HC legte nun immer ein Tor vor und die Ebersbergerinnen zogen im Anschluss direkt nach. Hannah Dürr, Chiara Czeslik und Lara Becher sicherten zur Halbzeit durch schöne Tore schließlich erstmals wieder eine 12:11 Führung.
In der Halbzeitansprache appellierte das Trainerteam Mäsel/Veihelmann an die Mädels, sich auf die Stärken zu besinnen: Das schnelle Spiel nach vorne, das Nutzen des gesamten Kaders in der Breite auf dem Feld und natürlich die Vermeidung unnötiger Fehlpässe, die es in Abschnitt eins noch deutlich zu viele gab. Auch aus Überzahlsituationen konnten die Forstis bislang noch nicht genug Kapital schlagen. „Wir sind sicherlich in der Breite des Kaders besser aufgestellt, wir müssen es nur auch auf die Platte bringen“, so Mäsel eindringlich zu Wiederbeginn.
Der Beginn der zweiten Halbzeit ist in der weiblichen A-Jugend meistens so etwas wie die Zeit der großen Hoffnung. Und auch in diesem Spiel sollte diese Hoffnung nicht enttäuscht werden. Carolin Walden machte auf der Linksaußen-Position ein hervorragendes Spiel und wurde von ihrer Nebenspielerin Lara Becher – die nun auf einer für sie ungewohnt und ungeliebten Position spielen musste – wunderbar freigespielt. Charlotte Paulus konnte dementsprechend unter Beweis stellen, dass sie auch auf der rechten Seite mordsgefährlich sein konnte. Die Mädels waren nur noch über späte Fouls zu stoppen und mit den souverän durch Lara Becher verwandelten 7-Metern zog man in Windeseile auf 17:12 davon. Nach einer Verletzung am Kopf musste Spielmacherin Chiara Czeslik auf die Bank und Lara Lau nahm ihren Platz ein. In dieser entscheidenden Phase im zweiten Drittel der zweiten Halbzeit wuchs Torhüterin Silvia Morath über sich hinaus und parierte einen Ball nach dem anderen. Dies war auch möglich, weil die gut sortierte Abwehr der A-Girls die Erlanger Spielerinnen immer wieder zu Würfen aus zweiter Reihe zwang. Doch auch auf eigener Seite fasste sich Charlotte Paulus ein Herz und fand ihrerseits ihre Tore aus dem Rückraum. In der 53. Minute lagen die Mädels mit 26:17 vorne. Ein Zwischenstand, der unter Umständen für zu viel Sicherheit in den Köpfen sorgte. Zwar wechselte man noch einmal viel durch und fand sich oft in Unterzahlsituationen wieder, dennoch ist der Endstand von 28:24 nicht Belohnung genug für eine über lange Strecken sehr souveräne zweite Halbzeit.
„Wir können zufrieden sein. Nach dieser langen Pause sind wir froh, dass die Mädels in Phasen so stark zusammenspielen. Natürlich ist alles noch etwas rostig und wir fangen uns unnötige Fehler ein, das ist ganz normal. Jetzt heißt es wieder intensiv trainieren und dann erwartet uns in zwei Wochen bereits das Rückspiel gegen den ESV Regensburg. Wir bleiben ruhig und konzentriert“, so Trainer Felix Mäsel nach der Partie.
Unser Team: Silvia Morath & Vanda Angyal (Tor), Franziska Ebenkofler 1, Julia Beck 2, Lara Becher 8 (3/3), Judith Fröhlich, Lara Lau 4, Caro Walden 3, Charlotte Paulus 7, Maria Hartmann, Hannah Dürr 1 und Chiara Czeslik 2.