Stefan Schablowski & Felix Mäsel in den BHV-Kader berufen
Der Schiedsrichtermangel im bayerischen Handballist seit geraumer Zeit deutlich spürbar. An vielen Spielwochenenden müssen bereits Begegnungen in den unteren Ligen von Heim- oder Gastvereinen selbst übernommen werden. Selbst auf Regionalliganiveau wird inzwischen häufig mit Einzelschiedsrichtern gepfiffen, da nicht genügend Gespanne verfügbar sind.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat der Bayerische Handball-Verband (BHV) vor drei Jahren ein neues, sehr umstrittenes Sanktionssystem eingeführt: Vereine, die weniger aktive Schiedsrichter stellen als es ihr eigener Spielbetrieb erfordert, müssen nicht nur mit Geldstrafen, sondern auch mit Punktabzügen für ihr höchstspielendes Seniorenteams rechnen. Dies würde für die Forst Ladies einen herben Nachteil in der Regionalliga mit sich bringen.
Die Handballabteilung von Forst United in Ebersberg hat auf diese Herausforderung reagiert und massiv in die Ausbildung eigener Schiedsrichterinnen investiert. Im vergangenen Jahr haben sich drei Spielerinnen der ersten Damenmannschaft ausbilden lassen, weitere drei sollen in dieser Saison folgen. Gemeinsam mit Vereinsschiedsrichterwart Maximilian Schmidt wächst so ein engagierter Schiedsrichterkader heran.
Ein besonderes Highlight: Die beiden Ebersberger Unparteiischen Felix Mäsel und Stefan Schablowski wurden nun aufgrund ihrer starken Leistungen im Bezirk Oberbayern in den landesweiten BHV-Kader berufen. Bei einem Lehrgang Mitte Juli in Ottobeuren standen Regelkunde, Analytik und Fitnessprüfungen auf dem Programm – beide bestanden diese und dürfen nun auf höchstem bayerischen Niveau als Spieleiter fungieren.
„Wir sind gespannt auf die Saison. Die Fahrtwege werden jetzt bayernweit deutlich länger, aber die Spiele in der Regional- und Oberliga sind für uns eine spannende Herausforderung“, so Stefan Schablowski. Auch Felix Mäsel, der neben seiner Schiedsrichtertätigkeit gleichzeitig als Abteilungsleiter von Forst United fungiert, blickt optimistisch nach vorne: „Natürlich ist es eine deutliche Mehrbelastung, aber auch eine großartige Chance. Wir freuen uns, unsere Erfahrungen auf höherem Niveau einzubringen und den Verein zu repräsentieren.“
Mit der Berufung von Mäsel und Schablowski hat Forst United neben Maximilian Schmidt nun gleich drei Kaderschiedsrichter in den eigenen Reihen – ein starkes Signal in Zeiten des Schiedsrichtermangels und ein weiteres Beispiel für die nachhaltige Arbeit, die in Ebersberg geleistet wird.