Wer sich als lautstarker Unterstützer mit der Mannschaft am Samstag auf die Reise nach Erlangen begab sollte nicht enttäuscht werden. Obwohl die beiden Teams zehn Tabellenplätze trennten und United zu den vielen Verletzten nun auch noch krankheitsbedingte Ausfälle hatte, zeigten die Spielerinnen eine packende und sehr engagierte Leistung. Der haushohe Favorit aus Franken musste große Teile des Spiels einem Rückstand hinterherlaufen, vor allem weil United befreit, ohne jeglichen Druck aufspielte.
Mit 2:0 gingen die Oberbayern durch die beiden, an diesem Tag überragenden Rückraumspieler Lucie Mäsel und Christina Schweiger in Führung. Mit hohem Tempo und extrem hoher Ballsicherheit zeigte sich der Ebersberger Angriff. Dadurch gelang es die Führung bis zur elften Minute auf 8:5 auszubauen, ehe HCE Trainer Attila Kardos mit einem Team Timeout reagierte. United hielt stand, erarbeitete sich immer wieder durch eine engagierte Abwehr Ballgewinne und konnte mit Toren von Schweiger, Sandra Daschner und dem letzten Tor des ersten Durchgangs von Lara Becher mit 17:16 in die Halbzeit gehen.
Trotz der bärenstarken Leistung befürchtete Teammanger Felix Mäsel bereits in der Halbzeit, dass es mit fortschreitender Spielzeit immer kniffliger für sein Team werden würde: „Das Tempo beider Mannschaften ist extrem hoch. Erlangen kann mehr von der Bank nachlegen, während wir heute nur wenige Alternativen im Rückraum dabei haben.“
Doch schon wenige Sekunden nach Wiederanpfiff verlor der Aufsteiger etwas den Faden. Drei Tore in Folge, brachten den HCE mit 19:17 in Führung. Den Rückstand drehten Franzi Ebenkofler und Daschner jedoch wieder schnell in ein 20:19 aus Sicht der Ebersbergerinnen. Lucie Mäsel rackerte mit Lara Becher und Kathi Fries in der Abwehr. In einer sehr hektischen Phase, mit vielen Ballverlusten auf beiden Seiten gelang es United dann jedoch nicht an die stabile Leistung der ersten 40. Minuten anzuknüpfen. Mehrere hundert Prozentige Chancen wurden vergeben und man merkte dem dünnen United Kader die schwindenden Kräfte nun deutlich im Torabschluss an. In der 53. Minute gelang es dem HC Erlangen erstmals eine 3-Tore Führung zu erzielen, die sie sukzessive ausbauten. Franzi Ebenkofler konnte mit einem beherzten Wurf noch den Abschlusstreffer vom 7-Meterpunkt zum 28:32 Endstand beitragen.
„Es war eine unserer besten Saisonleistungen. Am Ende ging uns die Kraft aus und somit schlichen sich mehr und mehr Konzentrationsfehler ein, die Erlangen als Zweiter der Bayernliga selbstverständlich ausnutzte. Aber es dieses Spiel gibt uns viel Selbstvertrauen für die anstehenden Partien!“, so Trainer Andreas Fehrenbach auf der Heimreise.
Das Selbstvertrauen können die Mädels vom Ebersberger Forst auch gut gebrauchen: Nach den beiden „Brocken“ Würm-Mitte und Erlangen, stehen nun die entscheidenden Spiele für den Klassenerhalt an. Am kommenden Samstag gastiert der MTV Stadeln in Ebersberg. Im Hinspiel unterlag United noch 26:29, zeigte seitdem aber eine gute Entwicklung wie auch Trainer Markus Lettl bestätigt: „Die Mädels packen das. Da bin ich mir sicher“