Am Samstag stand für die Ebersberger Handballfrauen das heiß erwartete erste Heimspiel der Drittliga-Saison an. In der heimischen Dr.-Wintrich-Halle gastierte der TSV Wolfschlugen aus dem Stuttgarter Süden. Als frischer Aufsteiger empfing man den Viertplatzierten der vergangenen Saison als klaren Favoriten. „Diese ersten Spiele sind für uns wahnsinnig lehrreich. Sie zeigen uns, wo wir stehen. Natürlich sind wir in keiner Partie der Favorit, dennoch wissen wir aus vorherigen Spielzeiten um unsere enorme Heimstärke mit unseren großartigen Fans. Die Mädels wollen immer alles geben“, so Team-Manager Felix Mäsel.
Die Kreisstädterinnen erwischten einen Traumstart vor vollgepackten Rängen: Eine 3:0 Serie durch Lara Lau, Chiara Czeslik und Christina Schweiger setzte ein erstes Ausrufezeichen. Getragen durch die überragend aufgelegte Silvia Morath im Tor spielte sich die Mannschaft in den ersten Minuten in einen regelrechten Rausch und ließ den Favoriten erstmals auf Abstand zurück. Christina Schweiger zeigte sich bestens aufgelegt und so zog Gästetrainer Marco Melo beim Stand von 7:4 (12‘) die Notbremse mit einem Team-Timeout. Direkt im Anschluss handelte sich seine Mannschaft gleich zwei Zeitstrafen ein. Allerdings schafften es die Schützlinge von Trainer Konstantin Schlosser nicht, aus dieser doppelten Überzahl Profit zu schlagen – im Gegenteil: Dank vieler vergebener Torchancen auf Ebersberger Seite konnten sich die Gäste bis zur erneuten Gleichzahl sogar auf 7:6 (15‘) herankämpfen. Durch leichtfertig vergebene Chancen und technische Fehler gelang es Wolfschlugen schließlich in der 20. Minute, erstmals in Führung zu gehen (8:9). Es schien, als hätten die Forst Ladies etwas den Faden und den Zugriff auf den Gegner verloren. Dennoch gelang es, Wolfschlugen stets auf Schlagdistanz zu halten. Die eingewechselte A-Jugendliche Anna Meixelsberger sicherte mit zwei schönen Treffern einen 15:18-Rückstand zur Pause. „Wir haben einen tollen Start hingelegt. Wir müssen es nur schaffen, unsere Leistung über eine volle Halbzeitspanne konstant zu halten“, so Uniteds Trainer Konstantin Schlosser.
In Halbzeit zwei erwischten die Gastgeberinnen abermals den besseren Start. Christina Schweiger im Rückraum sowie Lara Becher und Lara Lau auf den Außenbahnen kämpften ihre Mannschaft nochmal auf ein Tor zum 20:19 heran (35‘). Während Jasmin Alnajjar gewohnt souverän vom Siebenmeterpunkt traf, zeigte sich besonders Lara Lau auf der Linksaußenposition treffsicher im offenen Schlagabtausch mit den Gästen. Beim Zwischenstand von 22:23 (42‘) zwang man Wolfschlugen ein weiteres Mal zu einer Unterbrechung. Auf Seiten Forst Uniteds präsentierte sich die eingewechselte Elena Czeslik im Tor als beinahe unüberwindbar und konnte sich – frenetisch gefeiert von den Fans – direkt durch mehrere Paraden und gleich zwei gehaltenen Siebenmetern in Folge auszeichnen. Dieser Zwischensprint der Ebersbergerinnen zehrte allerdings enorm an den Kräften und so kam Wolfschlugen gegen eine ermattete Abwehr viel zu leicht zum Zug. Wie bereits in der ersten Halbzeit schlichen sich nun auch vermehrt technische Fehler und Abschlussschwierigkeiten ein. Diesmal blieben die Stuttgarterinnen gnadenlos und erhöhten erstmals zur 5-Tore-Führung auf 22:27 (49‘). In den verbliebenen zehn Minuten schien das Spiel der Ebersbergerinnen deutlich eindimensionaler. Die packende Abwehr Wolfschlugens und die zunehmende Müdigkeit der eigenen Protagonisten, welche teilweise seit Beginn der Partie auf dem Feld kämpften, reichte nicht aus, um dem Favoriten ein weiteres Mal gefährlich zu werden. Die Gäste konnten sich zu leicht auf die immer gleichen Abläufe einstellen und bewahrten sie sich so den Vorteil bis zum 27:33 Endstand. Die Enttäuschung über die Niederlage währte allerdings nicht lange, hatte man doch gegen einen der Favoriten der Liga eine sehr respektable Leistung gezeigt und über weite Strecken begeisternden Handball spielen können. Auch Wolfschlugens Trainer Marco Melo zeigte sich in der anschließenden Pressekonferenz beeindruckt: „Was hier an Stimmung in der Halle war, was außenherum geboten wird und wie sich Ebersberg als Aufsteiger hier präsentiert hat – das sucht schon seinesgleichen in der Liga und hat uns besonders anfänglich vor Schwierigkeiten gestellt“.
Es spielten und trafen: Silvia Morath, Elena Czeslik und Vanda Angyal (Tor), Lara Becher 3, Lara Lau 5, Jasmin Alnajjar 3(2), Christina Schweiger 8, Anna Dybilasz, Anna Leiber, Stefanie Pollak 1, Anna Meixelsberger 2, Hannah Dürr, Chiara Czeslik 2, Lucie Mäsel 1, Vivien Schweizer 2 und Nina Alombert.