Lange mussten sich die Ebersberger Anhänger gedulden. Die Corona-Krise ließ das Handballerherz bluten. Am Freitag Abend stieg die Vorfreude bei Fans wie Mannschaft dann aber gleichermaßen, denn um 20.15 Uhr sollte das erste Heimspiel der Bayernligasaison 20/21 gegen den VFL Günzburg angepfiffen werden. Mit dem Gegner hatten die Mädels vom Ebersberger Forst noch eine Rechnung offen: Die Forst Ladies unterlagen letztes Jahr noch 29:39 gegen die Schwaben in eigener Halle. Beide Kader haben sich seither verändert: Während sich Ebersberg über einige Neuzugänge aus der Jugend sowie die genesenen Talente Theresa Lettl und Sina Fein freuen darf, mussten die Weinroten Abgänge und verletzungsbedingte Ausfälle verkraften.
Zu Beginn gestaltete sich die Partie sehr ausgeglichen. Erst nach rund drei Minuten fiel das Premierentor durch Anna Dybilasz. Beide Teams bekämpften sich mit offensiven Abwehrkonzepten bis in die achte Minute (3:3) auf Augenhöhe. Youngster Steffi Pollak (17) organisierte als Abwehrchefin vorbildlich und lautstark ihre Nebenleute. Günzburg musste den Kraftaufwand deutlich steigern, um in eine aussichtsreiche Abschlussposition zu gelangen. Aus dem stabilen Defensivverbund eroberte sich United den Ball und leitete Gegenstoß um Gegenstoß ein. Vom ausgeglichenen 3:3 (8.Minute) zogen die Kreisstädterinnen auf 10:4 (20´) davon. Günzburg steckte noch nicht auf, kämpfte sich nochmal auf 13:9 heran, doch Franzi Ebenkofler stellte mit zwei Toren in Folge zum Halbzeitstand auf 14:9.
Theresa Lettl eröffnete die zweite Halbzeit mit ihrem sechsten Tor, doch mit einem komfortablen Polster schlich sich auch in der Abwehr etwas der Schlendrian ein. Trainer Andreas Fehrenbach reagierte mit einer Auszeit (35. Minute / 16:13) und fand die richtigen Worte. Mit einem 6:0-Lauf zog Ebersberg binnen fünf Minuten auf 22:13 davon und sorgte für die frühe Vorentscheidung. In den letzten zwanzig Minuten quälte sich der VfL mehr und mehr, arbeitete sich an Uniteds stabiler Abwehr auf. Die Ebersberger Führung wuchs zur Freude der Fans stetig. Einziges Manko stellte noch die Chancenverwertung in der ersten und zweiten Welle dar. Weit mehr als ein dutzend technischer Fehler unterbanden die sicher geglaubte Torchance. Das engagierte Auftreten der Forst Ladies verzieh diese Stockfehler jedoch und bescherte einen 33:19 Kantersieg.
Als nächstes tritt Forst United beim Meisterschaftsfavoriten in Ismaning an. Gegen die Schwarz-Gelben konnte sich Ebersberg letzte Saison nur einmal duellieren. Auch hier muss noch eine Rechnung beglichen werden.