Harakiri in den Schlussminuten

In Forst Ladies by ForstUnited

Forst Ladies verlieren Spitzenspiel 24:25 gegen Haunstetten

Das Topspiel der Bayernliga Süd hatte alles, was sich ein Handballherz wünscht: Eine ausverkaufte Dr. Wintrich Halle, Emotionen, Kampf, hohes Tempo und purer Wille zweier Teams auf Augenhöhe. Während Forst United vor zwei Wochen erstmals einen Punkt beim Unentschieden in Ismaning abgeben musste, ist die Drittligareserve aus Augsburg noch ohne Verlustpunkte. Schon die erste Halbzeit zeigte, dass sich die beiden Mannschaften nichts schenkten und um jeden Quadratzentimeter des Spielfelds fighten. United legte über Theresa Lettl vor, Haunstetten glich aus. Ein immer wiederkehrender Prozess der bis zur Pause anhielt. In die Halbzeit ging’s beim Spielstand von 14:14.

Allen Beteiligten war klar, dass es nur ein knappes Ergebnis im Ebersberger Hexenkessel geben kann und so entwickelte sich auch die zweite Hälfte des Spitzenspiels. Die Gäste legten diesmal vor und United egalisierte immer wieder. Ab der 36. Minute strauchelte der Favorit aus Augsburg jedoch etwas, auch weil United deutlich besseren Zugriff in der Abwehr bekam und im Tempospiel noch eine Schippe drauf legte. In der 46. Minute konnte sogar ein vier Tore Vorsprung durch Lara Becher (21:17) erzielt werden. Rund neun Minuten vor dem Schlusspfiff lagen die Gastgeberinnen 23:20 vorne und Haunstetten startete die Schlussoffensive. Tor um Tor schmolz der Vorsprung. Das junge Team aus Ebersberg agierte zu hektisch, vergab hochkarätige Chancen und lies nun auch in der sehr offensiven Abwehr zu viel zu. Durch die hohe Rotation in der Schlussphase stimmten die Absprachen nicht mehr und die erfahrenen Schwaben nutzten diesen Umstand eiskalt aus. Spätestens beim 23:23 Ausgleich (55‘) wünschten sich die zahlreichen Zuschauer einen Hallo-Wach-Effekt, eine Auszeit oder irgendein Ereignis, dass den Lauf der Augsburger unterbrach und das Ebersberger Spiel wieder ordnete. Doch dazu kam es nicht. Per Strafwurf erzielten die Gäste den Führungstreffer und gleich darauf machten sie mit dem 25:23 den Deckel drauf. Das letzte sehenswerte Tor von United’s bärenstarker Lucie Mäsel kam zu spät und so unterlagen die Oberbayern hauchdünn mit 24:25. 

„Das ist eine ganz bittere und letztendlich auch vermeidbare Niederlage. Die letzten Minuten waren Harakiri und haben Haunstetten zurück ins Spiel geholfen. Die sind natürlich abgezockt und nehmen solche Chancen sofort wahr. Sie haben am Ende professioneller agiert. Das machte den Unterschied“, ärgerte sich Kapitänin Elena Czeslik nach der knappen Niederlage. 

Dennoch war es ein Spiel auf Augenhöhe und die junge Ebersberger Mannschaft zeigte, dass sie auf hohem Niveau gegen Topteams wie Ismaning und Haunstetten mitspielen kann. „Jetzt müssen sich die Mädels wieder belohnen. Sie spielen sehr stark und hatten in den letzten Partien leider in den Schlussphasen das Nachsehen. Ich bin mir sicher, dass sie sich nächste Woche den Frust von der Seele spielen und dann auch wieder beide Punkte gewinnen“, erklärt Teammanager Felix Mäsel. 

Forst United steht mit 7:3 Punkten nun auf Platz 2, punktgleich mit dem kommenden Gegner HT München.