Forst United plant Autokino

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Seit längerem überlegt die Spartenleitung der Handball-Mädels, wie die Defizite der Corona-Krise ausgeglichen werden können. Neben der überaus erfolgreichen Crowd-Funding-Aktion, soll nun auch das erste Ebersberger Autokino entstehen. Die Idee kam vom Vereins-Sponsor KPG, die normalerweise für die Einlaufshow der Forst Ladies zuständig ist. Die Veranstaltungstechniker um Martin Klopfer und Michi Peetz besitzen das Equipment, während die Sparte die nötigen helfenden Hände stellen kann. Ein Musterbeispiel für die wertvolle Zusammenarbeit zwischen Sponsor und Verein.

Am Dienstag den 20.5. traf sich die Spartenleitung um Felix Mäsel und Stefan Schablowski, gemeinsam mit TSV Geschäftsführer Dominic Mayer und KPG-Vertreter Martin Klopfer mit dem neu gewählten Ebersberger Bürgermeister Uli Proske. Auch die Mitbewerber waren im großen Sitzungssaal der Stadt dabei, zogen Ihre Bewerbung im Laufe des Gesprächs jedoch zurück. „Die beiden sind sehr nett und haben uns ihre Mithilfe zugesagt. Sie kommen selbst aus Ebersberg und freuen sich, wenn sie das Vereinsleben in diesen schweren Zeiten unterstützen können“, freut sich Kassier Stefan Schablowski. Bevor es in die finale Planung gehen kann, muss das Projekt am kommenden Dienstag vom Sozial-Ausschuss der Stadt freigegeben werden.
„Wir haben großen Zuspruch bekommen und viele Firmen interessieren sich für die Werbeflächen. Ein Verein aus Baden-Württemberg, der selbst ein Autokino seit Anfang Mai betreibt, steht United mit Rat zur Seite. Es gibt nämlich einige Hürden die wir noch nehmen müssen,“ erklärt Felix Mäsel.

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Hier könnt ihr den Bericht der Ebersberger Zeitung vom 20.5.2020 lesen: 

Ein Filmtheater soll am Volksfestplatz in Ebersberg entstehen. Es gibt zwei Antragssteller. Der Sozialausschuss entscheidet am 26. Mai darüber.

Ebersberg – In ganz Deutschland ploppen seit der Coronakrise Autokinos aus dem Boden. Auf Parkplätzen, Veranstaltungsanlagen und Marktplätzen laufen Filme über aufgestellte Leinwände. Bald soll auch auf dem Ebersberger Volksfestplatz das nostalgische Filmegucken möglich sein: Gleich zwei verschiedene Antragsteller haben ihre Pläne im Rathaus eingereicht. Morgen wollen sie Bürgermeister Uli Proske (SPD) von ihren Ideen überzeugen. Die Chancen stehen gut.
Einer der Antragsteller sind Felix Mäsel und die Handballerinnen des Ebersberger Vereins Forst United. „Die Kultur ist seit der Coronakrise eingeschlafen“, sagt Trainer Mäsel am Telefon. Zusammen mit dem Vereinssponsor KPG sei man auf die Idee gekommen. Der Veranstaltungstechniker habe nämlich keine Aufträge, die Technik für ein Kino besitze die Firma. Bühnenelemente, Leinwand, Projektor – alles da. „Außerdem freuen sich die Mädels, wenn’s was zu tun gibt“, sagt Mäsel. Höchste Zeit also für ein Autokino.

Zweite Antragssteller unbekannt

Wie der andere Antragsteller heißt, ist unserer Zeitung nicht bekannt. Auch der neue Rathaus-Chef rückt nicht damit heraus. Es handelt sich um eine Privatperson. Er setzt sich morgen mit beiden Bewerbern an einen Tisch.

„Ich finde die Idee nicht schlecht“, sagt Uli Proske. Das alte kino in Ebersberg habe man gefragt, die Betreiber wollen kein Autokino eröffnen. Einem Freiluft-Kino auf dem Volksfestplatz in Ebersberg stehe nichts im Weg.

Der Bürgermeister fände es toll, wenn die Anwärter das Kino gemeinsam betreiben würden. Am 26. Mai soll im Sozialausschuss über das Filmtheater entschieden werden. Der Ausschuss besteht aus den zehn Stadträten, plus Bürgermeister.

Zurück zu den Handballerinen aus Ebersberg: Wenn es nach den Frauen und deren Trainer geht, soll’s Anfang Juni losgehen. Zunächst an einem Wochenende, Freitag und Samstag. „Wenn es gut angenommen wird und sich rechnet, dann auch öfters“, sagt Trainer Felix Mäsel. Einen Zwei-Wochen-Rhythmus kann er sich gut vorstellen.

Volksfestplatz: 250 Autos hätten „locker“ Platz

Noch gebe es viel abzuklären, sagt der Handballer. Notfallwege seien zu erarbeiten und es brauche ein Hygienekonzept für den Gang zur Toilette. Ein Freiluft-Kino am Volksfestplatz sei aber „gut umsetzbar“. Man könne dort „locker“ 250 Auto unterbringen.

Was die Eintrittskarten kosten sollen, steht noch nicht fest. Ohnehin müsse zuerst das Gespräch mit dem Bürgermeister abgewartet werden, sagte Mäsel am Dienstag.

Seine Pläne sind indes konkret: Es sollen familienfreundliche Filme gezeigt werden, spezielle Tage für ältere und jüngere Besucher. Die Handballerinen wollen Werbung, Kasse und Bewirtschaftung erledigen. Letzteres soll mit einem kontaktlosen System funktionieren: Gäste können mit WhatsApp Popcorn, Cola und Bier bestellen, „die Mädels“ bringen das obligatorische Kinofutter zum Auto.

Autokino in Ebersberg: Ton kommt aus Autoboxen

Große Lautsprecheranlagen soll es auf dem Platz nicht geben: Der Filmton soll aus dem Autoradio kommen, mittels einer Frequenz. Sie soll vor Filmbeginn auf die Leinwand projiziert werden. Die Frequenz müsse bei der Bundesnetzagentur beantragt werden, sagt Mäsel.

Bericht der Ebersberg Zeitung (Münchner Merkur) vom 20.5.2020 / Autor: Max Wochinger