Forst Ladies erkämpfen sich mit Sieg gegen HT München den zweiten Tabellenplatz

In Forst Ladies by ForstUnited

Die ohnehin angespannte Personalsituation von Forst United verschärfte sich kurz vor dem Spitzenspiel gegen HT München weiter. Neben den verletzten Spielerinnen fielen mit Anna Dybilasz und Co-Trainerin Susanne Pignot zwei weitere Akteurinnen kurzfristig der Grippewelle zum Opfer. „Das sind wirklich miserable Voraussetzungen für solch ein Spiel, aber umso mehr muss es über den Kampf gelöst werden. Mit den Fans im Rücken werden die Mädels nochmals beflügelt“, kommentierte Abteilungsleiter Felix Mäsel vor der Partie. Dass die Ebersberger Fans dem Aufruf der Forst Ladies gefolgt waren, die Dr.-Wintrich-Halle in einen Hexenkessel zu verwandeln, wurde bereits beim Warm-Up sichtbar. Rund 300 Zuschauer sorgten für eine stimmungsvolle Kulisse und trieben ihr Team lautstark an.

Von Beginn an entwickelte sich ein intensiver Kampf zwischen den beiden Spitzenteams. HT München erwischte mit dem 1:0 den besseren Start, doch Panna Csata glich direkt aus. Über weite Strecken blieb die Partie ausgeglichen, kein Team konnte sich entscheidend absetzen. Besonders Münchens Torhüterin Giulia Gaigl stellte die Forst Ladies mit starken Paraden vor Herausforderungen. „Wir waren bereits im ersten Durchgang spielerisch klar überlegen, aber ohne einen konzentrierten und präzisen Abschluss hilft es nichts, die schönsten Torchancen herauszuspielen“, analysierte Trainerin Beatrix Balogh den knappen Rückstand. Youngster Helena Brandl zeigte hingegen, wie es gehen kann, und blieb aus spitzem Winkel dreimal eiskalt. Doch trotz spielerischer Überlegenheit fanden die Gäste mit zwei verwandelten Siebenmetern kurz vor der Pause die bessere Antwort und gingen mit einer knappen 15:13-Führung in die Kabine.

„Unsere Chancenverwertung ist bisher unser größtes Manko. Wir haben genügend Möglichkeiten, müssen sie aber effektiver nutzen“, so Balogh in der Halbzeitansprache. Gleichzeitig stellte sie die Abwehr um und ließ noch offensiver verteidigen. Diese taktische Anpassung zeigte schnell Wirkung: In der 41. Minute brachte die überragende Panna Csata Forst United erstmals mit 20:19 in Führung. Leider verletzte sich United Spielmacherin Charleen Schweinsteiger und konnte nicht mehr in das Spielgeschehen eingreifen.

Die Halle bebte, als Gästetrainer Fabian Wagner die Notbremse zog und eine Auszeit nahm – doch die Fangesänge übertönten fast jedes Wort seiner Ansprache. Der Druck der Gastgeberinnen stieg weiter. Christina Ball setzte mit drei ihrer zwölf Treffern in Folge ein klares Zeichen und erhöhte auf 25:22 (50. Minute). Als dann Chiara Czeslik und Nina Allombert auf eine Vier-Tore-Führung stellten, griff HTs Coach erneut zum Timeout – diesmal zum letzten Mal. Doch auch dieses verpuffte wirkungslos. Angetrieben von den frenetischen Fans spielten sich die Forst Ladies nun in einen Rausch. Jeder Wurf wurde fortan mit maximaler Überzeugung abgeschlossen, während die Gäste aus München zunehmend den Zugriff auf das Spiel verloren. Am Ende feierten die Ebersbergerinnen einen verdienten 35:27-Erfolg, der angesichts des lange offenen Spiels, umso stärker zu werten ist. „Die Mannschaft hat wieder einmal gezeigt, welchen Charakter sie hat. Sie kämpfen füreinader und haben sich von unseren Fans pushen lassen“, freute sich Mäsel nach dem Schlusspfiff. Zur Belohnung kletterte Forst United auf Rang zwei der Regionalliga und ließ den Abend mit den Fans gebührend ausklingen.