Zwei Spiele innerhalb von 20 Stunden – zweimal gingen unsere Forst United-Mädels ohne Punkte vom Feld. Die Stimmungslage war aber nach beiden Spielen sehr unterschiedlich.
Nach der deutlichen 27:44-Niederlage am Samstagnachmittag in Schwabmünchen ließ sich die Ebersberger C-Jugend mit erhobenem Haupt von ihren mitgereisten Fans beklatschen. Denn der Kampf war von Anfang an zwar ein aussichtsloser, aber er wurde bis zum Ende angenommen: Bis zur letzten Sekunde wurde um jeden Ball und um jedes Tor gekämpft – und das, obwohl die Kräfte immer mehr schwanden, denn das Team von Beate Schrögmeier und Michael Neitzert war nur mit sechs Feldspielerinnen und zwei Ersatztorhüterinnen (eine davon aus der D-Jugend) angereist. Symptomatisch für die tolle Moral in unserem Team das defensive Laufduell über das komplette Spielfeld, das die zuvor schmerzhaft gefoulte Larissa Friedrich noch kurz vor Schluss bravourös für sich entschied. Insgesamt waren die dezimierten Ebersbergerinnen ab wie erwartet chancenlos in Schwabmünchen.
Anders das Bild am Sonntagvormittag: Die Forst United-C-Jugend stand gegen den TSV Allach praktisch wieder ohne Auswechselbank in der heimischen Dr.-Wintrich-Halle. Sogar die an der Wurfhand verletzte Annelie Hochreiter zog sich ein Trikot an, um den anderen Spielerinnen wenigstens kurze Verschnaufpausen zu gönnen. Und dennoch war die Enttäuschung groß nach der knappen 16:18-Niederlage. Denn trotz widrigster Umstände schafften die Ebersbergerinnen in einer zerfahrenen Partie sechs Minuten vor Schluss überraschend wieder den Anschluss. Sie verkürzten den Rückstand auf 15:17, nachdem sie zuvor immer wieder an der Allacher Auswahltorhüterin Klara Grimm gescheitert waren (oder an eigenen Schrittfehlern und übertretenen Würfen). Das Happy End blieb jedoch aus, die Gäste aus dem Münchner Nordwesten retteten den Zwei-Tore-Vorsprung über die Ziellinie.
„Uns fehlt einfach das Selbstvertrauen, auch unsere Leistungsträgerinnen spielen zur Zeit, teils natürlich auch krankheitsbedingt, unter ihren Möglichkeiten – und wenn du dann noch deine Chancen nicht nützt, dann wird es schwer“, musste Trainer Michael Neitzert einräumen. Erst recht, wenn die Kräfte gegen Ende des Spiels regelmäßig schwinden, weil alle Feldspielerinnen nahezu 50 Minuten durchhalten müssen. Für die Rückrunde (nach einer dringend notwendigen Weihnachtspause, in der sich der Kader hoffentlich wieder etwas füllt) will das Trainergespann aber die berühmte Flinte noch nicht ins Korn werfen: „Da ist noch der ein oder andere Sieg drin, ganz sicher!“
Für Forst United spielten (und trafen) am Wochenende:
Özüm Altay (Tor), Magdalena Boksic, Lena Dirnberger (12), Larissa Friedrich (14), Theresa Fußstetter, Annelie Hochreiter, Sarah Hoppe (Tor), Petra Huszak (Tor und Feld, 1), Emma Look (2), Pia Menzel (4), Amelie Paul (8), Carolin Paul, Anna Sewald (2)
Marc Schindlbeck