Derbysieger, Derbysieger Hey, Hey!

In Forst Ladies by ForstUnited

Das für Forst United abschließende Spiel der Bayernliga-Hauptrunde gegen den Rivalen aus Ismaning hielt alles was es zuvor versprach: Eine gänzlich ausverkaufte Dr. Wintrich Halle, ausgelassene Stimmung bei den Fans und ein über lange Zeit knappes und umkämpftes Derby mit einem verdienten Ebersberger Heimsieg.
Schon vor dem Spiel war die Anspannung beiden Teams anzumerken, ging es doch um so viel mehr als nur einen prestigeträchtigen Derbyerfolg. Die Forst Ladies benötigten unbedingt einen Sieg, um keine weiteren Minuspunkte in die anstehenden Playoffs mitzunehmen. Die Gäste aus dem Münchner Norden brauchen aus ihren letzten drei Spielen hingegen unbedingt einen Punktgewinn, um überhaupt die rettenden Playoffs zu erreichen.
Wie bei so vielen Derbys üblich, bestach das komplette Match nie durch spielerische Raffinesse, vielmehr durch emotional geführte Zweikämpfe, eine ordentliche Härte in den Abwehrreihen und viel Taktieren. Speziell in der ersten Halbzeit konnte sich keine der beiden Mannschaften entscheidend absetzen. Die an diesen Tag herausragenden Lettl-Schwestern sorgten in der Anfangsphase für die ersten drei Tore für Forst United (3:3 / 8.Minute). Die Aufregung zeigte sich durch viele überhastetet Abschlüsse auf beiden Seiten. Vivien Schweizer, Anna Dybilasz und Lara Becher setzten mit Toren nach, mussten ihr Team aber zumeist mit einem hauchdünnen Rückstand sehen. Bis zur Pause drehte United das Spiel wieder und nahm eine knappe 11:10 Führung mit in die Kabine.

„Uns fehlte vor allem die Ruhe und Besonnenheit im Angriff. Da haben wir uns das Leben selbst schwer gemacht, aber Ismaning hat auch eine starke Abwehr gespielt“, analysierte Teammanager Felix Mäsel zur Halbzeit.

Das Ebersberger Trainergespann Konstantin Schlosser und Julius Veihelmann fand in der Kabine unterdessen die richtigen Worte, um die Mannschaft auf das Ismaninger Abwehrbollwerk einzustellen. Erneut markierten Therese und Helena Lettl im Zusammenspiel mit ihren Teamkameraden die ersten drei Treffer (14:10). Ismanings Coach Till Heinrich sah sich nach nur fünf gespielten Minuten zu einem Timeout gezwungen. Außer einem Anschlusstor durch Elena Kohde verpuffte dies aber und United legte über Lucie Mäsel zum 16:11 nach (´40). Der Fünf-Tore Vorsprung konnte bis zur 50. Minute souverän gehalten werden, ehe sich die Gastgeber eine vierminütige Verschnaufpause gönnten und Ismaning gefährlich nahe herankommen ließen (22:21 / ´53). Eine Auszeit der Heimmannschaft sollte das Team für die „Crunch-Time“ nochmal wachrütteln – Charlotte Paulus zeichnet sich mal wieder als überragende Abwehrspielerin aus und leitete mit ihren Ballgewinnen schnelle Angriffe ein. Um dem Derby noch eine Wendung zu geben, agierte Ismaning mit einer Manndeckung, konnte gegen die wuchtigen Angriffe der nun völlig entfesselten und von den Fans angepeitschten, Ebersbergerinnen aber nichts mehr entgegensetzen und unterlag am Ende mit 28:23 Toren.

Ebersbergs Schlachtenbummler mit dem anwesenden Bürgermeister Ulrich Proske, bejubelten ihre Mannschaft und den wichtigen Derbysieg. Trainer Konstantin Schlosser ordnete nach dem Match erstmal eine Woche „Urlaub“ für alle Spielerinnen an, ehe es mit der Vorbereitung auf die Playoffs wieder losgeht. Innerhalb vier Wochen, muss das Team dann acht Spiele bestreiten. An einem Wochenende wird immer das Hin- und Rückspiel gegen die Nordgruppe ausgetragen. Los gehts am 30.4.22 – der Gegner steht noch nicht fest.