In den letzten zwei Wochen flatterten die Hiobsbotschaften nur so herein: Zur Langzeitverletzten Chiara Czeslik gesellte sich auch Rückraumass Lucie Mäsel mit einer Bänderverletzung und Hannah Dürr mit einem Nasenbeinbruch aus dem A-Jugendspiel gegen Erlangen. Drei wichtige Akteure der ersten Damenmannschaft mussten also bereits für das Heimspiel gegen Dachau passen.
Weitere schlechte Nachrichten am letzten Dienstag: Spielmacherin Theresa Lettl meldete einen positiven PCR Test. Am Freitag wurde auch bei Charly Paulus und Helena Lettl eine Covid-Infektion nachgewiesen. “Wir informierten umgehend den Gegner, dass wir mehrere Coronafälle haben, aber trotzdem spielen würden, wenn Dachau nichts dagegen hat”, so Spartenleiter Felix Mäsel. Gästetrainer Sascha Holzer sagte für das Match zu, obwohl auch seine Mannschaft “Corona-gebeutelt” nur einmal trainieren konnte.
Für das Ebersberger Trainerteam Schlosser / Veihelmann begann nun die Aufgabe einer außergewöhnlichen Kaderzusammenstellung. Sechs essentielle Akteure der ersten Mannschaft mussten ersetzt werden: Jasmin Alnajjar, Cornelia Paulus und Anna Meixelsberger wurden aus der A-Jugend berufen. Franzi Ebenkofler und Sina Fein komplettierten aus der zweiten Damenmannschaft das Team. Erstmals nach der schweren Knieverletzung im Sommer, stand auch Torhüterin Silvia Morath wieder im Kader.
Im Hinspiel fegten die Forst Ladies noch mit 45:12 über den ASV hinweg, wobei nun sechs der damaligen Akteure beim jetzigen Spiel nicht einsatzbereit waren. Daher startet das Spiel in der “ausverkauften” Dr. Wintrich Halle mit gemischten Gefühlen bei den Trainern, wenngleich sie voll in ihre Schützlinge vertrauten. Angetrieben von der heimischen Kulisse konnte Ebersbergs Franziska Ebenkofler mit zwei Toren in Folge das Spiel eröffnen (2:0/2’). Zehn Minuten später fiel die anfängliche Anspannung beim 10:2 durch Christina Schweiger ab. “Die Mädels eroberten sich aus einer guten Abwehr heraus den Ball und schalteten schnell um. “Genau das war der Plan, um möglichst wenige Positionsangriffe zu spielen”, so Trainer Konstantin Schlosser. Besonders U19 Nachwuchstalent Jasmin Alnajjar zeigte in der ersten Halbzeit ihre Qualitäten aus dem Spiel heraus sowie ihre Treffsicherheit vom Siebenmeterpunkt. Mit einem komfortablen 18:8 ging es zum Pausentee.
Die Gäste aus Dachau starteten besser in die zweite Halbzeit und verkürzten auf 18:10 während United ein wenig Anlaufzeit benötigte, um wieder auf Betriebstemperatur zu kommen. Durch einen drei Tore Lauf erhöhte Ebersberg die Schlagzahl in der 43. Minute zum 25:12 jedoch wieder. A-Juniorin Conny Paulus markierte bei ihrem Damendebüt den 30. Treffer. Rund fünf Minuten später wurde das Spiel beim Stand von 35:19 abgepfiffen.
Das Publikum feierte die Forst Ladies, die trotz der besonderen Umstände einen souveränen Sieg einfuhren. Ein großes Kompliment geht aber auch an die Gäste aus Dachau, die ebenfalls mit Covid-Auswirkungen zu kämpfen hatten aber immer fair und hochmotiviert agiert haben. Die leckeren Krapfen, die Hauptsponsor Bäckerei Hasi spendete, schmeckten nach dem Spiel daher allen Spielerinnen und Fans umso besser. “Allen Corona-Erkrankten wünschen wir einen milden Verlauf und hoffen, dass in drei Wochen zum Spiel gegen den VfL Günzburg der Großteil des Kaders wieder zur Verfügung steht”.
Foto: Stefan Roßmann (Ebersberger Zeitung)