Nachdem man das letzte Auswärtsspiel in Erlangen gegen den direkten Konkurrenten HC aufgrund einer zu nervösen Leistung in den ersten 10 Spielminuten verloren und somit den einen entscheidenden Vorteil auf dem Weg zur bayerischen Meisterschaft vergeben hatte, stand am Samstag wieder ein schweres Spiel gegen eine Mannschaft aus Franken auf dem Spielplan. Diesmal hieß der Gegner SV Puschendorf:
In der Qualifikation zur Bayernliga hatte die wB der Forstis gegen die Franken verloren und im Hinspiel nur knapp gewinnen können. Man war also gewarnt. Die Trainer Schablowski und Dürr gingen daher noch einmal auf die Wichtigkeit dieser Partie ein und appellierten eindringlich an den Willen des Teams, die Meisterschaft aus eigener Kraft holen zu wollen. Entsprechend motiviert ging der TSV in das drittletzte Spiel dieser Saison. Es dauerte nur 33 Sekunden bis Charlotte Paulus das 1:0 erzielen konnte. Der SV konnte jedoch im Gegenzug ausgleichen. Bereits die Anfangsphase des Spiels zeigte, dass sich beide Teams heute nichts schenken wollten. Nach 6 Minuten wurden durch den sehr gut leitenden Unparteiischen bereits drei gelbe Karten verteilt und zwei Strafzeiten ausgesprochen. Ebersberg nutzte die Überzahl geschickter als der Gegner und zog binnen vier Minuten auf 7:2 davon.
Besonders der Rückraum der Forstis mit Anna Kaspar und Charlotte Paulus konnten von Puschendorf nicht gestoppt werden. In der 10ten Spielminute nahm der Gast ein Timeout, um dem Spiel des SV neue Impulse zu geben. Ebersberg ließ sich nicht irritieren und spielte konzentriert weiter. Immer wieder war es die Abwehr und die glänzend aufgelegte Torhüterin Vanda Angyal, die den Grundstein für den sich abzeichnenden Erfolg des TSV legten.
In der 18ten Minute wurde Anna Kaspar beim 12:8 unfair behindert und eine der stärksten Spielerinnen erhielt konsequenterweise ihre zweite Zwei-Minuten-Strafe. Um die drohende rote Karte zu vermeiden, setzte Puschendorf diese Spielerin in der Abwehr nur noch sporadisch ein. Diese Schwächung der fränkischen Defensive nutzten die Forstis konsequent aus. Bis zur Halbzeit erhöhte man den Torabstand auf 5 Tore zum 15:10.
Nach der Pause legte das Team weitere Treffer nach. Der Gast konzentrierte sich auf den Rückraum des TSV, wodurch sich Räume für die Außen und den Kreis auftaten. Nina Allombert und Maria Hartmann konnte so innerhalb von nur vier Minuten einige schöne Toren zum Spielstand von 19:11 beisteuern. Die Mittelfranken gaben sich aber noch nicht geschlagen und warfen ihre körperliche Überlegenheit in die Waagschale. Tatsächlich gelang es dem SV noch einmal auf 20:15 zu verkürzen. Die Hausherrinnen ließen sich jedoch nicht nervös machen und spielten konzentriert weiter. Puschendorf wurde immer mehr bewusst, dass es an diesem Tag keine Chance gegen souverän spielende Forstis haben würde. Die wenigen Chancen, die sich die Gäste erarbeiten konnten, wurden von Leo Lindner, die nun zwischen den Pfosten stand, durch schöne Paraden entschärft. Ebersberg verteidigte den Vorsprung clever um die notwendigen 2 Punkte auf der Haben-Seite verbuchen zu können. Der TSV tat nicht mehr als notwendig, Puschendorf resignierte zusehends. So plätscherte das Match ohne große Höhepunkte die letzten 10 Minuten dahin.
Die Forstis gewannen schließlich deutlich mit 28:22 und stießen das Tor zur bayerischen Meisterschaft wieder auf. Nach Abschluss des Spieltages ist die Vize-Meisterschaft der wB und somit die Teilnahme an der Qualifikation zur deutschen Meisterschaft bereits sicher. Schon heute stellt dies einen großen Erfolg für das junge Team dar. Die Spielerinnen benötigten nach dem Spiel einige Minuten um zu realisieren, was der Sieg für Forst United und jede Einzelne tatsächlich bedeutet. „Das Team hat gezeigt, dass es die Niederlage gegen den HC Erlangen verarbeitet und aus den Fehlern gelernt hat,“ äußerte sich das Trainer-Gespann sichtlich zufrieden. „Wir haben nun die große Chance, die bayerische Meisterschaft aus eigener Kraft zu gewinnen. Dazu sind noch Siege gegen Eibach und Haunstetten notwendig, ohne auf einen Ausrutscher von Erlangen hoffen zu müssen. Mit der heute gezeigten Leistung sind wir auf einem guten Weg zum großen Ziel“, werfen Dürr und Schablowski einen positiven Blick in die nahe Zukunft.
Für Ebersberg waren erfolgreich:
Vanda Angyal (Tor), Leonie Lindner (Tor), Charlotte Paulus 10/1, Nina Allombert 6, Anna Kaspar 4, und Chiara Czeslik und Jasmin Alnajjar je 3, Maria Hartmann und Hannah Dürr je 1, Steffi Pollak, Cornelia Paulus, Lilli Schmidt und Sophia Ewald.