Die Enttäuschung war groß, nachdem der Handball mit der Schlusssirene im United-Netz zappelte und Schwabmünchen den 22:21-Sieg im einzigen Spiel des Wochenendes in der Frauen-Bayernliga Süd feierte. Sechzig Minuten lang kämpften die Forst-Ladies gegen eine starke Heimmannschaft, aber vor allem gegen die diesmal dominierende Abschlussschwäche und unzählige Eigenfehler an.
„Die Niederlage ist hart, weil wir eine exzellente Abwehrleistung gezeigt haben und eine deutliche Verbesserung zu den ersten beiden Spielen. Aber dieses Duell haben wir nun mal in der ersten Halbzeit verloren“, kommentierte Ebersbergs Teammanager Felix Mäsel den Punktverlust. United legte euphorisch los und ließ den Gastgebern keine Möglichkeit, ins Spiel zu kommen (0:3/5.). Doch die Ebersbergerinnen begannen schlagartig, ihre Gegner einzuladen: „Die ersten zwei Gegentore waren symptomatisch für den weiteren Spielverlauf. Zwei eroberte Bälle, die nur noch als Gegenstoß verwertet werden müssen, werfen wir dem Gegner in die Arme“, so Mäsel.
Schwabmünchen kam nun gut ins Spiel, weil United über Minuten hinweg kein Tor mehr erzielte. Entweder parierte die gute Torhüterin, das Aluminium stand im Weg oder der Ball wurde im Aufbau leichtfertig abgegeben. So erkämpften sich die Schwaben eine 8:7-Führung (27.). „Die Abwehr mit einer hervorragend haltenden Elena Czeslik im Tor war exzellent. Das müssen wir mitnehmen“, lobte United-Trainerin Beatrix Balogh zwar, doch „wir standen uns selbst im Weg“. Selbstverständlich tat die starke Defensive der Schwaben auch einiges dafür, um United am Torerfolg zu hindern und auch in der zweiten Halbzeit zeichnete sich keine Trendwende ab.
Starke Abwehr, spielerisch sehenswert herausgespielte Chancen – doch der Torjubel blieb auf Gästeseite zu oft aus. Als sich Nina Allombert beim Stand von 16:14 (46.) eine Zeitstrafe einhandelte, drohte das Spiel den Forst Ladies aus der Hand zu gleiten. Doch die Kreisstädterinnen zeigten Kampfgeist und erarbeiteten sich das Unentschieden in Unterzahl (16:16/48.), einen Augenblick später jubelte Panna Csata gar über den 18:17-Führungstreffer.
Schwabmünchen schaffte es erneut auszugleichen, während United weiterhin zahlreiche Vorentscheidungsmöglichkeiten leichtfertig vergab. „Wir hätten mindestens viermal den Sack zumachen müssen, das haben wir verpasst und dann wird’s halt eng hinten raus“, monierte Beatrix Balogh.
Kritisch zu sehen war nicht nur aus ihrer Sicht überdies die schwammige Linie der beiden Unparteiischen, was vor allem die Schrittregel betraf. Mal wurde auf dem dritten Schritt abgepfiffen, mal wurde ein Tor mit vier Schritten überzeugt gepfiffen. „Solche Entscheidungen tun in einer heißen Phase besonders weh, aber letztendlich hätte es natürlich nie dazu kommen müssen“, resümierte United-Funktionär Felix Mäsel.
So kam es, dass Schwabmünchen beim Stand von 21:21, acht Sekunden vor Schluss ein Timeout legte, die über 60 Minuten exzellente United-Abwehr aushebelte und den Siegtreffer erzielte. „Wir müssen uns die wirklich schwache Angriffsleistung zu Herzen nehmen, wenngleich es ein sehr starker Gegner war und wir uns in der Abwehr massiv gesteigert haben“, analysiert Balogh final. Gegen den TSV Ismaning (Samstag, 18 Uhr) sollte United sich im Angriff auch deutlich steigern, bejubelten die Rivalen doch zuletzt einen Kantersieg gegen Schwabmünchen.
Forst United: Elena Czeslik, Vanda Angyal (beide im Tor), Katharina Fries, Panna Csata (6/2), Jasmin Alnajjar (4/3), Natalie Mahncke, Christina Ball, Anna Dybilasz (2), Anna Leiber, Steffi Pollak (1), Hannah Dürr (3), Chiara Czeslik (3), Vivien Schweizer (1), Nina Allombert (1).