Viel vorgenommen hatte sich die wB des TSV am vergangenen Wochenende für ihr Auswärtsspiel beim HC Forchheim. Nachdem man die beiden letzten Heimspiele gegen den TV Schwabmünchen (26:19) und den SV München Laim (25:24) gewinnen konnte, wollte man den dritten Sieg in Folge einfahren.
Die Voraussetzungen waren jedoch alles andere als günstig für die jungen Forstis.
So musste man nach einer 2,5 stündigen Anreise am Sonntag bereits um 12:00 Uhr Mittag in Oberfranken zum Spielball greifen. Auch das im nördlichen Bayern immer noch bestehende Verbot von Haftmittel sowie der extrem rutschige Spielort, der mehr den Charme einer Lagerhalle als den einer Sporthalle der Bayernliga vermittelte, verursachte beim Trainergespann Schablowski/Dürr bereits vor Spielbeginn eine nachdenkliche Stimmung.
Doch in den ersten Spielminuten war von der aus den vorausgegangenen Partien fast schon gewohnten Nervosität der Forstis nichts zu sehen. In der 11ten Minute stand es nach einem Hattrick von Silan Topuzkanamis und einem Doppelpack von Emma Venschott unentschieden 5:5. Bis zur Halbzeit setzte sich ein ausgeglichenes Match fort, in dem sich keine der Mannschaften einen Vorteil erarbeiten konnte. Beim Stand von 13:12 wechselte man die Seiten.
Da man im Laufe der Saison in vielen Spielen die zweite Halbzeit gewinnen und dabei auch deutliche Rückstände aufholen konnte, erwarteten die mitgereisten Eltern, Fans und Trainer, dass auch diesmal ein Ruck durch die Mannschaft gehen und die Forstis die Partie an sich reißen würden. Doch an diesem Tag musste man der langen Anreise und der kräftezehrenden Spielweise, bedingt durch den aalglatten Hallenboden, Tribut zollen.
Immer wieder leiste man sich technische Fehler oder vergab klare Torchancen. Auch in der Abwehr stimmte die Abstimmung nicht mehr und man lud den Gastgeber förmlich zu Gegentoren ein. Der HC nutze diese Schwächephase zwar nicht zu 100% aus, aber er konnte trotzdem einen Vorsprung von 5 Toren erspielen. Erst 8 Minuten vor Spielende (23:18) schüttelten einige der Ebersbergerinnen ihre Lethargie ab und stemmten sich gegen die drohende Niederlage. Aber es war bereits zu spät. Mehr als Ergebniskosmetik war nicht mehr drin. Am Ende musste man sich den Fränkinnen mit 24:22 geschlagen geben. „Eine vermeidbare und unnötige Niederlage gegen einen Gegner, der sicher nicht besser war als wir“, resümierte Coach Schablowski niedergeschlagen. „Aber angesichts der widrigen Umstände, mit denen wir uns hier Jahr für Jahr auseinander setzen müssen, ist es auch keine Überraschung, dass sich Teams aus dem Süden von Bayern immer wieder schwer tun Punkte aus Franken zu entführen“.