Es war das Spiel eins nach der Trennung von Cheftrainer Konstantin Schlosser. Rein ergebnistechnisch betrachtet, hat sich für die Handballfrauen des TSV EBE Forst United angesichts der am Ende wieder deutlichen 25:33 (11:13)-Niederlage gegen den HC Erlangen nichts am Auftreten geändert. Doch das Interimsduo Stefan Schablowski/Felix Mäsel war nach der Leistung des Drittliga-Aufsteigers zufrieden mit der gezeigten Leistung des Fix-Absteigers.
Vor allem die erste Hälfte hatte es ihnen angetan: „Das war top und eine mega Mannschaftsleistung“, meinte Coach Mäsel. „Die Mädels haben gezeigt, was sie können.“ Vor allem die Defensivarbeit habe funktioniert. „Wir haben den Fokus auf die Abwehr gelegt und hart, aber im Rahmen des Erlaubten gespielt und die Aufgaben, die uns Erlangen gestellt hat, super gelöst.“
Die Gäste aus Franken, die das Hinspiel mit einem 40:25-Kantersieg für sich entschieden hatten, waren überrascht, welche Leidenschaft und Disziplin Forst United an den Tag legte. Denn Ebersberg führte erstmals mit zwei Toren, als die ungarische Neuverpflichtung Panna Csata und Siebenmeter-Spezialistin Jasmin Alnajjar auf 5:3 (10.) gestellt hatten. Auch Torhüterin Vanda Angyal hatte mit ihren Paraden daran Anteil. Bis zum 7:5 (18.) durch Ebersbergs beste Torschützin am Samstag, Christina Schweiger (sechs Treffer), schaute sich der HCE-Coach Thomas Fuchs das Spiel in Ruhe an, dann nahm er eine Auszeit.
Erlangen kam danach bedeutend konsequenter zurück und drehte das Spiel um (7:8/22.). Fortan lief der Tabellenvorletzte diesem Rückstand hinterher, kämpfte aber weiter um jeden Ball. Die favorisierten Franken setzten sich bis zum Wechsel nur auf zwei Tore Differenz ab.
Nach der Pause war das Ebersberger Feuer kurzzeitig gelöscht. Der HC Erlangen erhöhte das Tempo, während die Gastgeberinnen „genau das Gegenteil wie in der ersten Halbzeit ablieferten und in altes Fahrwasser zurückfielen“, bedauerte United-Coach Mäsel. Beim Stand vor 16:23 (44.) nahm er eine Auszeit. „Wir haben ohne Absprachen verteidigt, aber wir brauchen diese Disziplin, um als Mannschaft auf dem Feld mithalten zu können“, betonte der Interimstrainer.
Die Ermahnungen und Korrekturen halfen: Torhüterin Elena Cselik parierte im Anschluss einen Siebenmeter (46.) und Nina Allombert verkürzte auf 17:24 (47.) Forst United ließ in der Folge nicht weiter abreißen und hielt die Niederlage mit sieben Toren Differenz in Grenzen. Gegen eine aggressive, offenere Abwehr des HCE habe man Probleme gehabt und sich leichte Ballverluste geleistet, aber letztlich sei man zu fahrlässig mit eigenen Chancen umgegangen, bedauerte der Interimstrainer.
Das Ziel, unter 30 Gegentoren zu bleiben, habe man dadadurch zwar verfehlt, so Mäsel nach der 25:33-Schlappe, „doch die Partie war gar kein Vergleich zum Hinspiel“. Auch damals war der Trainer der A-Juniorinnen an der Seitenlinie gestanden und hatte eine Schlappe mit 15 Treffern Unterschied erlebt. Diesmal konnten Schablowski und er sich über Fortschritte des Teams freuen. „Und daran werden wir in den drei spielfreien Wochen weiter arbeiten, vor allen an den Basics“, betonte Felix Mäsel. Das nächste Spiel des Noch-Drittligisten findet erst am Samstag, 4. März, erneut daheim gegen die HSG Leinfelden-Echterdingen statt.
United: Vanda Angyal, Elena Czeslik (beide TW); Nina Allombert (5), Chiara Czeslik, Lucie Mäsel, Panna Csata (5), Hannah Dürr, Stefanie Pollak, Anna Leiber, Chrissie Schweiger (6), Jasmin Alnajjar (4/4), Lara Lau (4), Lara Becher (1).