Nach zuletzt drei Siegen in Folge und einigen Überraschungen gegen Favoriten wie Erlangen und Haunstetten traf die weibliche A-Jugend erstmals in dieser Saison den Jugendbundesligisten HSG Würm-Mitte. Die Gäste aus dem Münchner Westen spielen im Parallelspielbetrieb in der JBLH und galten daher als absoluter Titelanwärter, auch wenn dies nach zwei heftigen Niederlagen gegen Erlangen nur noch sehr unwahrscheinlich ist, wusste Forst United um die Stärke der Würmtaler. Den besseren Start in die Partie fanden die Gäste: Ehe man sich versah stand es 0:3. Zwei klare Torchancen und einen Siebenmeter ließen sich die Forstes zu diesem Zeitpunkt bereits entgehen, doch Anna Meixelsberger nahm das Heft des Handelns in die Hand, stellte mit sechs Toren fast im Alleingang zum Spielstand von 6:7. Steffi Pollak glich in der 15. Spielminute erstmals aus. Das Spiel auf Augenhöhe nahm immer mehr an Fahrt auf. Fünf Minuten später netzte Muriel Henrich zur 9:8 Führung ein und zwang die HSG zur Auszeit. Doch Forst United blieb unbeeindruckt, spielte nun konsequent weiter und erhöhte die Führung bis zum Pausenpfiff auf ein verdientes 14:11.
Mit Wiederanpfiff verpassten es die Gastgeberinnen auf der Erfolgsspur zu bleiben und gaben ihren Vorsprung innerhalb von zehn Minuten her. „Es war unglaublich. Als hätte jemand den Stecker gezogen. Weder Angriff noch Abwehr funktionierten“, ärgerte sich Trainer Felix Mäsel. Es kam sogar noch schlimmer: Würm-Mitte zog bis zur 50. Spielminute auf 20:24 davon. Jeder der zahlreichen Zuschauer rechnete nun mit einem Erfolg der HSG. In einer Auszeit schwor das Trainerteam Habdank / Mäsel die Mannschaft nochmals zu einer Aufholjagd ein. Mit einer Abwehrumstellung stellte United die Gäste vor eine neue Aufgabe und auch im Angriff war der Rückraum wieder agiler. Charly Paulus versuchte den Anschluss mit zwei Toren in Folge (22:24) herzustellen. Die deutliche Tempoverschärfung brachte Würm ins Straucheln und United zurück auf die Erfolgsspur. Zu hartes Einsteigen bestraften die sehr gut leitenden Schiedsrichter Sikman/Telalovic mit Zeitstrafen auf beiden Seiten, wodurch teilweise nur noch Vier gegen Fünf gespielt wurde. Nina Allombert gleich zum 25:25 (55´) per Strafwurf aus, doch Würm ging auch daraufhin wieder in Front. Charly Paulus konnte abermals nur regelwidrig gestoppt werden und bekam einen Strafwurf zugesprochen, den Allombert verwandelte (26:26, 56´). Nach einem Ballgewinn suchte Steffi Pollak nun mit einen Durchbruch ihre Chance und wurde ebenfalls mit einem Strafwurf belohnt. Erneut trat Allombert rund zwei Minuten vor dem dem Ende an, vergab aber die Chance ihr Team wieder in Führung zu bringen. Würm sah sich wieder im Vorteil und warf das 26:27 (59´).
Die Niederlage schien nun fast schon besiegelt, wobei sich Anna Meixelsberger erneut aufbäumte und 19 Sekunden vor Schlusspfiff den Ball aus dem Rückraum in den Winkel des Würmer Torgehäuses schweißte. Die Fans bejubelten das 27:27 auch noch während der Gäste-Auszeit. Mit sieben Feldspielerinnen wollte Würm doch noch beide Punkte in den letzten 12 Sekunden mitnehmen, scheiterte aber am United Bollwerk!
„Wir haben einfach ein geiles Team! Zwar verpennen wir die Anfangsphasen beider Hälften komplett und fighten uns dennoch jedes mal zurück. Diese Moral ist so cool und der Punktgewinn ist mehr als verdient. Aus solchen Spielen nehmen die Mädels sehr viel mit!“ freut sich Habdank.
Am Dienstag erhält die A-Jugend trainingsfrei und wird auf einer internen Faschingsfeier die letzten erfolgreichen Wochen bejubeln dürfen. In zwei Wochen gastiert die TSG Estenfeld aus Würzburg in Ebersberg.