Eigentlich sollte Sophia Ewald, 15-jähriges Nachwuchstalent der Ebersberger Handballerinnen, mit der B-Jugend um die Bayerische Meisterschaft kämpfen und mit der A-Jugend neben der Nachwuchs-Bundesliga auch in der Bayernliga vertreten sein. An Nationalspielerinnen stellt der Deutsche Handballbund (DHB) aber besondere Anforderungen. Sie sollten in einer hochklassigen Damenmannschaft spielen. Diese Forderung muss mit dem Jugendschutz in Einklang gebracht werden, denn Spielerinnen dürfen maximal in zwei Altersklassen pro Saison eingesetzt werden.
Die Entscheidung, für welche der drei Teams Ewald spielen soll, nahm ihr die Coronakrise ab: Die Nachwuchssaison wurde bis auf die B-Jugend-Bayernliga annulliert. Somit kann Ewald in einer möglichen Finalrunde um die Bayerische Meisterschaft in der B-Jugend spielen und den Bayernliga-Frauenkader unterstützen. Zwar steht noch nicht fest, wie es nach dem Lockdown weitergeht, der letzte Stand besagte jedoch, dass die Meisterschaft der weiblichen B ausgespielt wird und die Damen-Bayernliga in einer Einfachrunde oder in Turnierform zu Ende gespielt wird.
„Sophia hat bereits in der A-Jugend-Bundesliga gespielt und dort wie auch im Damentraining bewiesen, dass sie körperlich gut mithalten kann. Sie hat in den letzten eineinhalb Jahren eine starke Entwicklung bei uns genommen und sich die Aufmerksamkeit des DHB verdient“, freut sich Spartenleiter FelixMäsel, „aber sie muss hart arbeiten, um das Niveau zu halten und den Anschluss in der deutlich körperbetonteren Damen-Bayernliga zu finden.“
Ewald freut sich auf die Herausforderung: „Ich will mich mit den Stärksten messen und auch die Trainer bei den Frauen überzeugen. Dafür werde ich mein Bestes geben.“ Bewusst entschied sich die Erdingerin bei ihrem Ausbildungsverein Forst United zu bleiben und lehnte vor Saisonbeginn ein Angebot des Handballinternats in Leipzig ab. „Neben ihrer Qualität im Angriff hat Sophia das Potential, eine starke Stütze in der Abwehr zu werden. Sie ist zweikampfstark, immer hoch motiviert und in der Lage, die komplette Abwehr zu koordinieren“, erklärt Chefcoach Andreas Fehrenbach.