Die zweite Vorbereitungsphase des Bayernligisten aus Ebersberg ist in vollem Gange. Bereits drei hochklassige Testgegner standen den Forst Ladies gegenüber.
HCD Gröbenzell (3.Liga GER) vs. Forst United
Das Match im Münchner Westen war das erste Spiel nach dem Pandemiebedingten Saisonabbruch im März. Obwohl die Mannschaft um Cheftrainer Andreas Fehrenbach zu diesem Zeitpunkt erst vier Trainingseinheiten in der Halle absolvierte, zeigte sich, dass es zumindest an Kondition nicht fehlte. Spielerisch war man dem Drittligisten freilich noch unterlegen: „In der Abwehr kann man nach fast einem halben Jahr ohne Training nicht erwarten, dass die Abstimmung passt. Zudem haben wir da noch keinen Fokus draufgelegt“, erklärte Fehrenbach.
Theresa Lettl konnte nach ihrem Kreuzbandriss im vergangene Jahr erstmals wieder auf dem Feld eingesetzt werden und auch die Neuzugänge Charlotte Paulus (17) und Steffi Pollak (16), die beide aus der eigenen Jugend stammen, feierten ihr Damendebüt.
Marcali VSZSE (2. Liga HUN) vs. Forst United
Nach einem Kurztrainingslager in Deutschland ging es für die Forst Ladies nach Ungarn. In sechs Tagen wurden acht Trainingseinheiten und zwei Testspiele absolviert. Den Anfang machte der ungarische Zweitligist Marcali VSZSE am Mittwoch um 17:30 Uhr.
Das Ebersberger Aushängeschild präsentierte sich von Anfang an in hervorragender Form und ging nach vier Minuten mit 4:2 in Führung. Lucie Mäsel und Lara Lau machten über die linke Seite enormen Druck, während im rechten Rückraum Theresa Lettl für maximale Torgefahr sorgte. Mitte der ersten Halbzeit holte Marcali den Rückstand auf, da das neue Abwehrsystem noch kleinere Abstimmungsfehler offenbarte und die starke Kreisläuferin der Ungarn immer wieder Lücken riss.
Fehrenbach hielt jedoch am System fest: „Es ist darauf ausgelegt den Gegner mürbe zu machen. Der ein oder andere Fehler ist einkalkuliert.“
Er sollte Recht haben, denn Marcali unterliefen durch die konstant aggressive Abwehr immer wieder technische Fehler die United umgehend in Gegenstoßtore ummünzte. Der Ebersberger Angriff wurde zudem immer stabiler und umsichtig von Anna Dybilasz geleitet. Neuzugang Pauline Bayer (16) und Steffi Pollak zeigten am Kreis ihre Klasse während Youngstar Charly Paulus aus dem Rückraum mehrmals erfolgreich war. Die 2 Tore Führung zur Halbzeit (16:14) konnte konstant ausgebaut werden obwohl einige Zeitstrafen auf Ebersberger Seite eine noch deutlichere Führung verhinderten. Auch im Tor zeigte United seine Qualität im breiten Kader und bekam starken Rückhalt durch das Trio Silvia Morath, Elena Czeslik und Neuzugang Finia Bayer (16).
Am Ende feierten die Forst Ladies einen souveränen 32:25 Sieg. „Das Ergebnis ist zweitrangig. Viel wichtiger ist es, die starke Entwicklung der Mannschaft zu sehen. Wir haben in allen Bereichen zugelegt obwohl unsere älteste Spielerin zarte 22 Jahre ist“, lobte Spartenleiter Felix Mäsel.
Stockerau UHC (1.Liga AUT) vs. Forst United
Die gute Leistung des Vortags gab große Hoffnung auf einen weiteren spielerischen Leckerbissen. Am Donnerstag um 19:30 Uhr empfing der österreichische Erstligist UHC Stockerau die Oberbayern. Gegen die sehr körperlichen Gastgeber entwickelte sich von Anfang an ein Spiel auf Augenhöhe. In der Anfangsphase zeichnete sich vor allem Torhüterin Silvia Morath mehrmals mit sehenswerten Paraden aus. Lucie Mäsel und Christian Schweiger dominierten im linken Rückraum. Jugendspielerin Charlotte Paulus wurde nach ihrer starken Leistung am Vortag geschont und nicht zum Einsatz gebracht. Hohes Tempo auf beiden Seiten sorgte für eine hohe Intensität und viele Torszenen. Geburtstagskind Theresa Lettl (19) brachte United nach knapp 10 Minuten mit 6:3 in Führung. Wie schon gegen Macarli ließ das Abwehrsystem immer wieder kleinere Lücken auf, die Stockerau bestens zu verwerten wusste und zum Halbzeitstand von 13:12 in Führung ging. Trainer Fehrenbach brachte alle Spielerinnen zum Einsatz und konnte auf allen Positionen starke Aktionen bewundern. Sina Fein, Annika Fricke und Kathi Fries zeigten sich mehrmals erfolgreich. Am Kreis präsentierte sich Pauline Bayer erneut in bestechender Form, zog mehrere 7-Meter und verbuchte selbst drei Treffer.
Dem engagierten Auftritt wirkten lediglich die schweren Beine mehr und mehr entgegen. „Ab der 50 Minute ging uns dann doch etwas die Kraft aus. Aber nach dem intensiven Trainingslager ist das völlig in Ordnung“, so Fehrenbach. Stockerau siegte in einem sehenswerten Spiel mit 31:28.
In den kommenden Wochen stehen weitere Testspiele auf dem Plan. Der Bavarian Handballcup (5-6.9.2020) in eigener Halle, muss aufgrund der Bestimmungen des Bayerischen Innenministeriums abgesagt werden.