Zum ersten Heimspiel traten die Forst Ladies vor einer beachtlichen Zuschauerkulisse gegen den HC Erlangen an. Die Damen aus der Frankenmetropole reisten als klarer Favorit in die Kreisstadt und wurden dieser Rolle, mit einem deutlichen 28:20 Sieg auch gerecht.
Die Stimmung in der Ebersberger Dr. Wintrich Halle konnte nicht besser sein. Mit vollen Rängen und lautstarker Unterstützung startete das erste Bayernliga-Heimspiel der Vereinsgeschichte. Über Helena Lettl ging United erstmals in Führung. Die drei Gegentore in Folge egalisierten Chrissi Schweiger und Mariza Stowasser zum 3:3 (6. Minute).
In der Abwehrdominierten Anfangsphase erarbeiteten sich die Oberbayern aber immer besser Ballgewinne. Das größte Problem an diesem Tag war jedoch die desolate Chancenauswertung der Hausherrinnen: Alleine in den ersten 15 Minuten vergab United fünf „Hundertprozentige“ nach Gegenstößen und unzählige völlig übereilte Würfe aus dem Rückraum. Sechs mal traf man nur den Pfosten. Die starke Abwehr und Torhüterleistung hielt den Aufsteiger dennoch im Spiel und nur einen knappen Rückstand hinterherlaufen (8:9 / 22´).
Der Bruch kam ab der 22. Minute in das Spiel: Zu viele Wechsel ließen die bis dato gute Abwehr auseinander brechen und Erlangen nutze diese Phase eiskalt aus. Binnen fünf Minuten zog der „Vorjahres Dritte“ auf 15:9 davon. Mit einem undankbaren 10:16 Rückstand ging es für die Mädels vom Ebersberger Forst in die Pause.
„Sechs Tore sind im Handball nicht unmöglich. Wir müssen halt endlich konzentrierter abschließen und uns für die weitgehend gute Abwehrarbeit selbst belohnen“, kommentierte Teammanager Felix Mäsel. Doch auch im zweiten Durchgang war das Glück nicht auf Ebersberger Seite. Franzi Ebenkofler warf den erste Siebenmeter der zweiten Halbzeit wuchtig an die Latte. Chrissi Schweiger scheiterte drei Mal in Folge an der fränkischen Torfrau. Den konstanten Rückstand von sieben bis acht Toren holte der Aufsteiger nicht mehr auf und auch das Damoklesschwert der Chancenauswertung blieb an diesem Tag durchgehend bestehen. „Es war zum Haare raufen“, kommentierte Uniteds stellvertretender Abteilungsleiter Bernd Molzberger und fügte hinzu: „Die Mädels sind mental noch nicht in der Bayernliga angekommen. Sie haben zu viel Respekt vor den großen Namen“. Die Statistik sprach am Ende für sich: Weit weniger als 50 Prozent der Würfe fanden überhaupt das Ziel und dennoch hielt man dank einer hervorragenden Torhüterleistung die Niederlage mit acht Toren Differenz vergleichsweise in Grenzen. „Erlangen hat verdient gewonnen, sie waren schlichtweg effizienter und abgezockter als wir. Daran muss im Training nun dringend gearbeitet werden“, erklärte auch Coach Boddeutsch.
Nach dem harten Auftaktprogramm gegen die beiden Aufstiegsaspiranten Würm und Erlangen geht es für die Forst Ladies am kommenden Samstag zum MTV Stadeln (Fürth).
Für United spielten:
Annika Molzberger & Silvia Morath (beide im Tor), Kathi Fries (4/4), Franziska Ebenkofler (3/1), Lara Becher, Helena Lettl (4), Chrissi Schweiger (5), Gabri Schüürmann, Sandra Daschner (1), Anna Dybilasz (2), Mariza Stowasser (1), Lara Lau, Vanessa Pfister, Vivien Schweizer.