Eine ärgerliche Niederlage haben sich die Handballfrauen des TSV EBE Forst United am Ammersee eingefangen. „Unsere System-Treue ist uns zum Verhängnis geworden“, meinte Ebersbergs Abteilungsleiter Felix Mäsel nach dem 27:28 (13:17) in der Regionalliga-Partie bei Aufsteiger TSV Herrsching.
Das war von uns unterm Strich zu wenig.
„Die Niederlage geht in Ordnung“, gratulierte Mäsel den Gastgebern. „Herrsching hat gut und taktisch schlauer als wir gespielt.“ Die Ebersberger offensive 3-2-1-Deckung ging nach hinten los, denn die Liganeulinge überliefen ein ums andere Mal die Abwehr und lagen ab dem 3:3 (7.) stets in Front. Zwischenzeitlich lag United sogar mit sieben Treffern (7:14/21.) in Rückstand. „Sie haben immer mit den gleichen Spielzügen unsere Abwehr auseinandergenommen“, schilderte Mäsel. Gepaart mit einer schwachen Abschlussquote war Ebersberg nur am Hinterherlaufen.
Die Gäste kämpften zwar engagiert und verkürzten, angetrieben von Christina Ball und Panna Csata, zuerst auf 16:17 (33.). Die Hoffnung war wenig später zurück, als Anna Dybilasz der 18:18-Ausgleich (35.) gelang. Doch das war nur ein kurzer Funken. Herrsching antwortete mit einem 3:0-Lauf und führte bald wieder mit fünf Toren Vorsprung (24:19/44.).
Cheftrainerin Beatrix Balogh nahm prompt eine Auszeit, stellte die Abwehr auf eine 6-0-Formation um. Mit der Folge: Bis zur 53. Minute hatten die Forst Ladies ausgeglichen (24:24). Warum es aber dann mit der Wende zum Guten nicht klappte, machte Mäsel an mehreren Umständen fest. Man habe zu lange an der „Verliebtheit zum Abwehrsystem“ festgehalten und zu spät umgestellt (“Herrsching hat damit nichts anfangen können“), zum anderen zu viele Fahrkarten im Angriff geschossen und auch „keinen Schiedsrichter-Bonus“ besessen.
„Viele 50:50-Entscheidungen sind gegen uns gefallen. Dazu haben wir blöde Strafen und Gegentore mit Schrittfehlern gekriegt“, bedauerte Mäsel das fehlende Quäntchen Glück und nicht ganz neutrale Auge der Unparteiischen. Passend dazu war die rote Karte für Hannah Dürr in der Schlussminute in einem unübersichtlichen Gemenge.
Doch an der verdienten Niederlage habe dies nichts geändert, auch die zu dünn besetzte Bank ließ der United-Spartenleiter nicht als Ausrede gelten. „Auf die 60 Minuten gerechnet, war es von uns unterm Strich zu wenig.“ Das 27:28 sei „bitter“, meinte Felix Mäsel. „Statt Zweiter oder Dritter rutschen wir nun in den Keller und sind in der Tabelle nun Achter.“
Das könnte am Saisonende der erste Abstiegsplatz sein, und in dieser Zone der Regionalliga wolle man sich wirklich nicht aufhalten. Das Positive für die Forst Ladies, so Mäsel: „Nächsten Samstag haben wir im Heimspiel gegen Laim wieder die Chance uns nach oben zu arbeiten.“
Bericht Ebersberger Zeitung OLAF HEID
Ebersberg: Angyal, E. Czeslik (beide TW); Brandl, Csata (4), Alnajjar, Ball (9/1), Dybilasz (2), C. Czeslik (7), Dürr (4), Schweizer, Allombert (1).