Am vergangenen Sonntag ging es auch für die weibliche U19 endlich zurück aufs Parkett. Mit dem HC Erlangen hatte man einen schwer einzuschätzenden Auswärtsgegner vor sich. Nach einer turbulenten Anfangsphase konnte man das Spiel nach einer guten Leistung mit 31:24 für sich entscheiden.
Das Spiel begann alles andere als gewohnt: Aufgrund eines Staus auf der A9 verspäteten sich große Teile der Forstis so stark, dass die Ankunft bereits hinter der eigentlichen Anwurf-Zeit lag. Hier zeigten sich HC-Trainer Christian Hein und das Schiedsrichter-Gespann Hehn/Tauchert als äußerst kompromissbereit und verlegten den Anwurfzeitpunkt ohne zu zögern eine halbe Stunde nach hinten (Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal!!). Etwas abgehetzt und mit einer Kurzversion des Aufwärmprogramms ging es nun endlich in das Spiel.
Die Mädels starteten in der Defensive mit einer 5:1-Abwehr. Die Erlangerinnen galten bereits im Vorfeld als wurfgefährlich und so wollte man von Beginn an das Passspiel im Rückraum stören. Mit dieser Aufgabe wurde die B-Jugendliche Chiara Czeslik betreut und ackerte dort, was das Zeug hielt. Dies sollte schlussendlich auch den nötigen Schlüssel zum Erfolg darstellen. Obwohl sich die Reihen um Abwehrchefin Emilie Rudolf gut koordiniert präsentierten, entstand zu Beginn ein offener Schlagabtausch. Im Angriff präsentierten die Mädels ihr Tempospiel: Ob über den direkten Gegenstoß über die Außen Judith Fröhlich/Franzi Ebenkofler oder die dynamische schnelle Mitte über Charlotte Paulus/Chiara Czeslik – immer wieder konnte man so mit einfach erspielten Toren eine Vorgabe machen. Das erste Absetzen gelang dann erstmals in der 14. Minute: Drei Tore in Folge ohne Gegentor sorgten für ein kleines Aufatmen auf Seiten der Forstis (5:9, 16′). Lara Becher zeigte ihre Führungskraft und Sicherheit im Angriffsspiel, zog mehrere Abwehrspieler auf sich und setzte ihre Außen- und Kreisspieler perfekt in Szene. Auch Steffi Pollak konnte als Wechseloption beweisen, dass sie der Aufgabe der Abwehrchefin bereits gewachsen ist und auch Neuzugang Lara Lau konnte ihr erstes Bayernligator feiern. Den zuvor erspielten Abstand sollte man bis zur Pause durch eine etwas schwächelnde Chancenverwertung und Unkonzentriertheit nicht ausbauen, allerdings durch solide Abwehrarbeit und Torhüterin Silvia Morath dennoch beibehalten und ging nach einer guten Leistung bei einem Stand von 12:15 in die Kabine.
Das Trainergespann Mäsel/Veihelmann ermahnte die Mädels, dass sie jetzt auf keinen Fall locker lassen dürfen und sich gleichzeitig auf die Spielelemente konzentrieren sollten, die bereits in Hälfte eins zum Erfolg geführt hatten: Eine offensiv am Ball orientierte, kommunikative Abwehr, Laufbereitschaft und Überblick im Angriff gepaart mit dem bekannten Tempospiel.
Dass die Girls die Turbulenzen und Hektik der Anfahrts- und Anfangsphase nun endgültig hinter sich gelassen hatten, konnte man in Abschnitt zwei deutlich spüren. Chiara Czeslik und Charlotte Paulus nutzten jede Möglichkeit im Angriff und Judith Fröhlich und Franzi Ebenkofler fanden über das Tempospiel zu ihren Chancen. So konnte man in lediglich sechs Minuten den Abstand auf 15:21 (37′) erhöhen. Auch Kreisläuferin Emi Rudolf zeigte im Angriff mit einem Doppelpack, dass sie nicht nur die Schwachstellen der eigenen Abwehr sehr gut kennt. Obwohl man eine Überzahl durch Zeitstrafe für sich überhaupt nicht nutzen konnte, erspielte man sich in den kommenden zehn Minuten immer wieder Chancen und konnte sich so bis zur 50. Minute erstmals mit zehn Toren absetzen. Die Abwehr stand zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ganz so konzentriert auf dem Parkett, allerdings hatte man in dem Augenblick auch das Quäntchen Glück mit der Chancenverwertung der Gastgeberinnen. Nach einer weiteren Zeitstrafe für die HC’ler wechselten die Trainer munter durch und so kamen alle Mitgereisten zu ihren Einsatzzeiten. Zwar war das Spiel durch die Wechsel nun etwas hektischer geworden und es häuften sich Fehlpässe und Ballverluste, aber die „Laras“ regelten dafür den Angriff souverän und so konnte man sich letztendlich über ein 24:31 als Endergebnis auf der Anzeigetafel freuen.
„Wir haben heute über Strecken schönen, dynamischen Handball gespielt. Besonders die Abwehr hat von Anfang an Gas gegeben und sich selbstständig koordiniert. Unsere Aufgabe ist es nun, an den vorhandenen Schwächen und Fehlern in der Formation effektiv zu arbeiten, um noch kompakter stehen zu können“, so Trainer Felix Mäsel. Viel Zeit haben die Mädels allerdings nicht: Bereits am kommenden Donnerstag spielt das Team auswärts (14:00 Uhr) beim ESV 27 Regensburg.
Unser Team: Silvia Morath (Tor), Franzi Ebenkofler 4, Emilie Rudolf 2, Julia Beck, Alina Sing, Viki Kavran, Anda Mayer, Lara Becher 8(3), Lara Lau (3), Judith Fröhlich 3, Steffi Pollak 1, Charlotte Paulus 4 und Chiara Czeslik 6.
Offizielle: Felix Mäsel, Julius Veihelmann, Alina Sing
Foto: Barwitzki Insta sportfotos4free