Hochattraktives Handball-Spektakel in der Bayernliga: Die Forst-United-C-Jugend liefert dem Spitzenreiter TSV Schwabmünchen einen erbitterten Kampf bis zur letzten Minute – und muss sich dann doch mit 37:39 geschlagen geben.
Vor der Partie war die Stimmungslage in der Dr.-Wintrich-Halle bei Team und Fans noch schwer zu greifen – von „heute ist eine Sensation drin“ bis „das könnte ganz bitter werden“ war alles dabei. Die Pessimisten bekamen noch mehr Oberwasser beim Blick auf den Schwabmünchener Kader, denn die Gäste waren in absoluter Bestbesetzung angereist.
Aber schon nach wenigen Minuten zeigte sich: Ebersberg war da, Ebersberg war wach, und Ebersberg hielt dagegen! Die Zuschauer aus beiden Lagern durften sich über eine rasante, faire Partie auf Augenhöhe freuen. Bis zur 13. Minute konnte sich kein Team absetzen, dann sorgte Larissa Friedrich mit ihrem Treffer zum 13:11 für die erste 2-Tore-Führung – und diese verteidigten die Forst-Mädels bis zum 21:19-Halbzeitstand. 40 Tore also im ersten Durchgang – es gab wahrlich schon weniger unterhaltsame Spiele in der Bayernliga!
„Uns war in der Pause schon klar, dass das noch eine gewaltige Aufgabe werden würde – vor allem, weil der Schwabmünchener Kader in der Breite noch stärker besetzt ist, als unserer“, erzählte Trainerin Beate Schrögmeier nach der Partie. Aber ihr Co Michael Neitzert hatte dennoch nie Gefühl, dass die Forstis diese Partie noch verlieren könnten – zu entschlossen und selbstbewusst wirkten die Gastgeberinnen. Und lange Zeit schien er auch in der zweiten Halbzeit Recht zu behalten: Ebersberg packte in der Defensive frühzeitig zu, konnte so auch die starken Auswahlspielerinnen der Gäste immer wieder stoppen. Und vorne blieben die Forstis variabel und erfolgreich – mal mit Tempo, mal mit Spielwitz, manchmal aus der Distanz und immer wieder mit viel Überzeugung ab durch die Lücke. Die immer frenetischer werdenden Anfeuerungsrufe aus der Schwabmünchener Fankurve zeigten: Die Sensation lag in der Luft!
Aber auch die Vorahnung der Forst-Cheftrainerin sollte sich leider bewahrheiten: Als die starke Spielmacherin Lena Dirnberger in der 37. Minute die erste, dringend benötigte Verschnaufpause bekam, ging die Ordnung etwas verloren – und Schwabmünchen nutzte diese kleine Schwächephase eiskalt aus: In nicht einmal vier Minuten zogen sie auf drei Tore davon (29:32). Die Forst-Mädels bissen sich danach nochmal rein in die Partie, zweimal kamen sie sogar wieder bis auf ein Tor heran – aber der Ausgleich sollte nicht mehr gelingen. Ein an den Pfosten gesetzter Siebenmeter besiegelte eine Minute vor dem Ende schließlich die unglückliche 37:39-Heimniederlage. Aber Gründe, den Kopf hängen zu lassen, gab es dennoch keine – stattdessen: Standings Ovations in der Halle und ein zufriedenes Trainergespann Schrögmeier/Neitzert: „Das war eine tolle Teamleistung! Wir haben wenig Fehler gemacht und vorne wie hinten immer wieder die richtigen Lösungen gefunden. Am Ende mussten wir einfach dem irre hohen Tempo Tribut zollen.“
Lange Zeit zum Ausruhen bleibt den Ebersbergerinnen jedoch nicht – am kommenden Freitagabend geht es schon zum Auswärtsspiel beim Tabellendritten Landshut.
Für Forst United spielten:
Lena Dirnberger (12 Tore, davon 2 Siebenmeter), Anni Schreiber (Torhüterin), Carolin Paul (2 Tore), Magdalena Boksic (1 Tor), Marieke Schindlbeck (8 Tore), Pia Menzel (3 Tore), Larissa Friedrich (11 Tore), Kim Rauschenbach, Lena Kirr, Annelie Hochreiter (1 Tor), Louisa Jepsen, Sophie Fröse