Am vergangenen Sonntag musste die Damen II gegen die zweite Mannschaft im Hachinger Tal antreten. Nach einem rauen und kampfbetonten Spiel konnten die Ebersbergerinnen das Duell letztlich ungefährdet für sich entscheiden (18:23).
Zwar spielte auf dem Papier hier der Tabellenzweite gegen den weit abgeschlagenen Tabellenachten, dennoch galt es, die HTlerinnen nicht zu unterschätzen: „Sie haben zwar in 5 Spielen erst einen Sieg erringen können, dennoch wahren sie ein Torverhältnis von 0, was für ausschließlich knappe Spiele spricht. Somit ist der Gegner sicher nicht zu unterschätzen. Besonders nicht gegen uns“, so Trainer Reinhard Pecher warnend vor Spielbeginn. Durch den Ausfall von Annika Fricke, Julia Beck und Lara Lau erhielt man mit Kathi Fries und Lucie Mäsel kurzfristig Verstärkung aus der ersten Mannschaft.
Beide Teams starteten recht ausgeglichen in die Partie. Doch bereits in den ersten Minuten machte sich bemerkbar, dass sich hier kein Zentimeter geschenkt wird. Lara Becher nutzte ihre Siebenmeter souverän und Judith Fröhlich verwandelte einen schönen Konter zur ersten Führung des Spiels (2:3).
Bedingt durch eine schwache Auswertung der Chancen schafften es die Münchner, das Spiel zur zehnten Minute kurzzeitig zu drehen und in Führung zu gehen. Allerdings sollte diese nicht von langer Dauer sein. Durch Tore von Kathi Fries am Kreis, Lucie Mäsel und Lara Becher konnte diese Schwächephase ausgeglichen werden und auch die Abwehr hatte nun einen deutlich besseren Zugriff auf den Gegner. Den Rest erledigte eine sehr gut aufgelegte Elena Czeslik im Tor. Durch das raue Einsteigen – besonders gegen A-Jugend-Spielerin Judith Fröhlich auf der Außenposition – hagelte es Zeitstrafen für die Gastgeberinnen. Leider versäumten es die Ebersbergerinnen, daraus konsequent ihren Nutzen zu ziehen, indem hundertprozentige Chancen einfach nicht im Kasten untergebracht wurden. Nach einer torarmen und wenig für fairen Handballsport werbenden Halbzeit ging man beim Stand von 9:11 in die Kabinen.
In der Halbzeitansprache wurde daran appelliert, die einfachen Tormöglichkeiten zu suchen und diese dann auch konsequent zu nutzen. „Gegen eine Abwehr, die permanent zu langsam agiert und deswegen immer zu spät an uns hängt, brauchen wir lediglich den direkten Zug zum Tor. Wir bekommen ja unsere Siebenmeter. Aber da braucht es auch den unbedingten Willen und den letzten Schritt in die Lücke“, so Coach Veihelmann etwas geknirscht über die mangelnde Chancenverwertung und die somit unnötig knappe Partie.
Motiviert und kampfbereit gingen die Ebersbergerinnen in die zweite Hälfte – und es sollte sich auszahlen: Die Anfangsaufstellung arbeitete besonders in der Abwehr sehr eloquent und so konnte HT München binnen fünf Minuten nichts außer ein Siebenmetertor für sich verbuchen. Glücklicherweise zeigte sich Forst United hier abgeklärter und konnte mit schönen Toren von Lucie Mäsel und Lara Becher den Vorsprung im Gegenzug auf vier Tore ausbauen. Dieser Vorsprung konnte über die restliche Spielzeit leider lediglich verwaltet, aber nicht weiter ausgebaut werden. Viele sehenswerte Aktionen im Angriff wurden leider oftmals durch frühzeitiges Abpfeifen verhindert. Ebersberg wechselte nun recht munter durch und versuchte sich auch an ungewöhnlicheren Aufstellungen.
Lediglich Hannah Frühbeis strahlte bei den Gastgeberinnen jetzt noch konstant Gefahr aus, während sich auf Seiten Forst Uniteds in der Schlussphase Spielmacherin Alina Sing endlich ein Herz nahm und selbst immer wieder erfolgreich den direkten Weg zum Tor suchte. Doch auch Lucie Mäsel und Johanna Stocker konnten sich weiterhin in die Torschützenliste eintragen. Viele Highlights gab es auch in Abschnitt zwei nicht zu bestaunen – herausragend vielleicht noch die direkte rote Karte, die sich eine Gegenspielerin nach heftigem Einsteigen gegen Lucie Mäsel einfing. Nur eine Frage der Zeit, wenn man die Spielweise mancher Protagonistinnen HT Münchens über die gesamte Spielzeit hinweg betrachtet.
Letzlich stand am Ende ein selten bedrohter 18:23 Arbeitssieg zu Buche, bei dem man sich vielleicht auf die errungenen zwei Punkte und das verletzungsfreie Überstehen aller Mädels konzentrieren sollte.
Es spielten und trafen: Elena Czeslik und Bettina Ruhland (Tor), Lara Becher 9 (6), Katharina Fries 2, Judith Fröhlich 2, Johanna Stocker 1, Johanna Strobl, Jana Launi, Alina Sing 3, Lena Trenkler, Maria Riedl und Lucie Mäsel 6.