Eine wenige berauschende erste Hälfte boten die Handballfrauen des TSV EBE Forst United im Drittliga-Derby gegen die HSG Würm-Mitte. Hoch mit 13:21 Toren lag man zur Pause zurück. Nach einer Steigerung hieß es am Ende 27:33. Das Erfreuliche war ein Neuzugang in Reihen der Ebersbergerinnen.
„Das Endergebnis ist besser als das Spiel aus unserer Sicht“, meinte Teammanager Felix Mäsel nach der 27:33 (13:21)-Schlappe gegen die HSG Würm-Mitte. „Die Partie war sehr zerfahren.“ Sei in den vergangenen Spielen die Formkurve der Ebersberger Handballfrauen immer nach oben gegangen, „war das diesmal eher ein Schritt nach hinten“.
Am Anfang war das erste Heimspiel des Drittligisten in der Dr.Wintrich-Halle noch ein munterer Schlagabtausch, den beide Teams boten. Das 2:2 durch Lucie Mäsel (3.) war der letzte Gleichstand, danach setzte sich der Favorit sukzessive ab. Selbst eine frühe United-Auszeit (2:4/5.) sorgte nicht für Beruhigung im Spiel der Gastgeberinnen. Die 286 Zuschauer sahen die HSG vorne bedeutend effektiver und hinten besser zupacken.
Knackpunkt sei nicht der Angriff, sondern die Abwehr gewesen, erläuterte Mäsel. Gegenwehr habe komplett gefehlt, „Würm konnte ohne Kontakt passieren. Das waren viel zu viele Gegentore bis zur Halbzeit.“ Nach zehn Minuten lag man noch 6:9 zurück.
Das Ebersberger Trainerduo Konstantin Schlosser und Jonas Habdank brachten dann aber die im Vorfeld von Forst United angekündigte „Überraschung“ (siehe Extra-Bericht) aufs Feld. Panna Csata, eine 18-jährige Ungarin, führte sich gleich gut ein. Auf der Rückraum-Mitte-Position dirigierte sie sofort ihre Mitspielerinnen. Nach 18 Minuten gelang ihr bereits der erste Treffer für United (10:15).
Letztlich änderte es zu wenig am Defensivverhalten gegen die Münchner Truppe, die ihren Vorsprung bis zur Pausensirene auf acht Tore in die Höhe schraubte.
In der Pause richteten die United-Trainer ihre Mannschaft aber wieder auf, die sich auf dem Feld nun besser und noch engagierter präsentierte. „Die zweite Hälfte war bedeutend besser von uns“, lobte United-Teammanager Mäsel. Mit 14:12 Treffern entschied man diese – in Summe war es aber zu wenig, um die deutliche Niederlage gegen den Tabellensiebten aus München zu verhindern.
Ein Hoffnungsschimmer war aber Csata, der Mäsel bei ihrer Premiere im United-Trikot „eine sehr gute Leistung“ bescheinigte. Nicht nur wegen der beiden Tore, sondern vor allem durch ihre körperliche Präsenz und ihre Anspiele, die zu Ebersberger Toren führten. „Sie hat ja bislang nicht mit der Mannschaft die Abläufe trainiert, war lediglich zum Probetraining hier.“
Und die Ungarin bewies bereits Nehmerqualitäten. Gegen Würm-Mitte handelte sie sich einen Cut am Auge ein. Tags darauf stand sie dennoch mit der weiblichen A-Jugend von United auf der Platte und half trotz zugeschwollenem Auge mit, im Bayernliga-Topspiel den TSV Schwabmünchen mit 26:22 (13:12) in die Knie zu zwingen. „Sie kennt da nix“, freute sich Mäsel über die Leistungsbereitschaft des Neuzugangs.
Ebersberg: Vanda Angyal, Elena Czeslik (beide im Tor); Nina Allombert (1), Lucie Mäsel (4), Chiara Czelik, Panna Csata (2), Hannah Dürr (2), Anna Maria Meixelsberger, Stefanie Pollak (2), Anna Leiber, Annika König, Christina Schweiger (8), Jasmin Alnajjar (1/1), Lara Lau (3), Lara Becher (2), Katharina Fries (2).
Bericht der Ebersberger Zeitung, 30.1.2023, Olaf Heid