Die U19 aus Ebersberg hatte sich eine hervorragende Ausgangslage im Bayerischen Königshaus erkämpft. Mit Siegen gegen Bundeligist HC Erlangen, den TSV Haunstetten und einem Unentschieden gegen Bundesligisten HSG Würm-Mitte, müssten aus den letzten drei Spielen noch mindestens fünf Punkte gewonnen werden, um in das Meisterschaftsrennen eingreifen zu können. „Wir haben fast alles in der eigenen Hand. Nur Corona können wir nicht beeinflussen“, so Trainer Felix Mäsel vor dem Rückspiel gegen Haunstetten. Neben einigen Ausfällen, schlug vor allem die Quarantäne für Abwehrchefin Steffi Pollak und Rechtsaußen Hannah Dürr ins Gewicht. „Das ist ganz bitter für die Mannschaft aber wir werden alles versuchen“.
Das es nicht ganz geklappt hat, können wir an dieser Stelle vorweg nehmen. Forst United unterlag gegen die Augsburger mit 21:24 und hat damit keine Möglichkeit mehr Bayerischer Meister zu werden. Dennoch präsentierte sich das Team über den Großteil der Partie trotz einiger Widrigkeiten sehr gut. Im Angriff oft etwas zu verhalten aber dennoch mit sehenswerten Toraktionen, stellte die Rückraumachse Paulus-Meixelsberger-Allombert die Gäste Abwehr vor große Herausforderungen. Zu oft konnten sich die Gäste jedoch auf ihre gut aufgelegte Torhüterin Chiara Spindler verlassen. In der Abwehr konnte man an die gute Leistung aus dem Hinspiel leider nicht anknüpfen und musste die herausragende Michelle Schäfer zu häufig passieren lassen. Zu Halbzeit lag Forst United bereits mit 9:14 zurück.
Im zweiten Durchgang mobilisierte United nochmals alle Kräfte: Mit einer geänderten Abwehrformation gelang es Haunstetten in längere Angriffe zu zwingen und den Rückstand zeitweise auf nur zwei Tore zu verringern. Der allerletzte Impuls zur Ergebniswende blieb jedoch aus. „Wir hatten immer wieder kleinere Unstimmigkeiten in der Defensive, die Haunstetten sehr gut nutzt. Aber im Rahmen unserer heutigen Möglichkeiten war das schon in Ordnung“, so Mäsel. sechs Minuten vor dem Ende verkürzte Charly Paulus auf 20:22 – kurz keimte Hoffnung auf – doch die Augsburgerin Michelle Schäfer machte mit zwei Toren in Folg den Sack zu. Mit dem Schlusspfiff stand ein gerechtes 21:25 auf der Anzeigetafel. Haunstetten behält sich durch diesen Sieg die Chance auf den Meistertitel.
„Mit der Leistung meiner Mannschaft bin ich zufrieden. Wir haben zu viele Fehler gemacht, um gegen einen so starken Gegner gewinnen zu können. Womit ich leider nicht zufrieden bin, ist die Schiedsrichtereinteilung des BHVs. Bei einem Bayernliga-Topspiel muss zwingend ein Team und kein völlig überforderter Einzelschiedsrichter eingeteilt werden. Das wird dem Niveau in der Spitze der Liga und auch den Vereinen nicht gerecht.“
Am Mittwoch tritt United bei der HSG Würm-Mitte zum vorletzten Bayernligaspiel der Saison an.