Ebersberg – Statt Vorfreude herrscht Missmut, statt sportlicher Grundstimmung der Vorwurf an den Bayerischen Handball-Verband, seiner Neutralitätspflicht nicht nachzukommen. Felix Mäsel, Spartenleiter der Ebersberger Handballerinnen, ist vor der am Samstag, 5. Juni, beginnen Qualifikationsrunde zur 3. Liga jedenfalls „stinksauer“.
Es ist eine verzwickte Geschichte, die dazu führte, dass die Aufstiegsrunde der Frauen mit dem TSV EBE Forst United, HSV Bergtheim und HC Erlangen ganz anders abläuft als geplant.
Als die Partien am 17. Mai via Zoom live im Internet samt Spieltag gezogen bzw. festgelegt wurden, schien alles seinen Gang zu gehen. Doch schon am nächsten Tag die erste Überraschung. In der Niederschrift der Auslosung, die den Vereinen zuging, waren andere Spieltermine als besprochen vermerkt. Und von dem Modus mit den Heimspielwochenenden am 5./6. (Bergtheim), 12./13. (Ebersberg) und 19./20. Juni (Erlangen) sollte auf Wunsch der Erlanger Abstand genommen werden. Denn die B-Juniorinnen der Franken spielen am 12./13. Juni in der Endrunde der Deutschen Meisterschaft. Und dafür würden vier Spielerinnen aus der B-Jugend benötigt.
Ebersberg schlug drei Alternativ-Termine vor, die Erlangen aus unterschiedlichen Gründen ablehnte. Stattdessen wurde der 26. Juni als Spieltag genannt. Ein Termin, der eigentlich für den Fall vorgesehen war, wenn zwei Teams in der Tabelle punkt- und torgleich stehen würden. Felix Mäsel versicherte sich deshalb bei Spielleiterin Sabine Schreiner-Marr, wie das Vorgehen zu bewerten sei und erfuhr, dass die Verlegung nur mit Ebersberger Einverständnis möglich sei. Ansonsten bliebe es beim Doppelspieltag 12./13. Juni.
Basierend auf den Verbandsauskünften, so Mäsel, hätten die Ebersberger Spielerinnen ihre anderweitigen beruflichen und schulischen Verpflichtungen geplant und organisiert.
Mitte der Woche dann die Information, die für die Verärgerung des Ebersberger Spartenleiters sorgte. Ihm wurde vom Verband mitgeteilt, dass jetzt der 26. Juni als Spieltermine gelte, weil es den Durchführungsbestimmungen entspreche. Mäsel machte daraufhin seinem Ärger in seinem Schreiben an den BHV und die Konkurrenten Luft: „Wie kann man einen Spieltermin in unserer Halle ohne Rücksprache mit uns festlegen? Da frage ich mich echt, was das für ein Umgang ist und aus welcher Himmelsrichtung der Wind weht.. . ein Schelm, wer böses denkt.“ Neutralität sehe anders aus.
Die Ebersberger hätten den Termin „sofort angenommen, wenn wir alle Spielerinnen zur Verfügung gehabt hätten“. Doch mehrere stünden nicht zur Verfügung. Die Forsties fühlen sich nun von Seiten des BHV in einen „erheblichen Nachteil gezwungen“. Schweren Herzens gehe man nun in die Aufstiegsrunde mit dem Spieltermin in Erlangen am 19. Juni, „auch wenn wir nicht mit voller Kraft auflaufen können“, so Mäsel.
Die erste Aufgabe im Rahmen der Aufstiegsrunde zur 3. Liga erwartet das Ebersberger Team nun am Samstag, 5. Juni, um 16.30 Uhr in Bergt-heim. Die Forsties würden zwar (vor leeren Rängen) als Außenseiter antreten, aber nicht chancenlos sein. Mäsel erinnerte daran, dass man die erste (und bislang einzige) Begegnung mit dem Bayernliga-Konkurrenten nur mit einem Tor weniger verloren habe. „Aber da waren wir noch nicht in Top-Besetzung.“ Nach dem ganzen Hin und Her baut Mäsel auf eine Trotzreaktion der Mannschaft. „Die Mädels sind richtig sauer. Das sollte als Motivation reichen. Jetzt wollen wir die anderen ärgern und schlagen.“
Aufstiegsrunde zur 3. Liga
Samstag, 5. Juni
HSV Bergtheim – TSV EBE Forst United 16:30
Sonntag, 6. Juni
HSV Bergtheim – HC Erlangen 16:30
Sonntag, 13. Juni
TSV EBE Forst United – HSV Bergtheim 16:00
Mittwoch 16. Juni
HC Erlangen – HSV Bergtheim 20:30
Samstag, 19. Juni
HC Erlangen TSV EBE Forst United 16:30
Sonntag, 20. Juni
TSV EBE Forst United – HC Erlangen 16:00
Bericht des Münchner Merkurs vom 5.6.2021 / Wolfgang Herfurt
Das Spiel in Bergtheim wird live auf YouTube übertragen.