Einiges hat sich verändert in der höchsten Spielklasse des Freistaats. Zum einen wurde der Name von Bayernliga auf die bundesweite Begrifflichkeit „Regionalliga“ geändert, damit alle die 4.Ligen des Landes in jedem Landesverband sofort finden. Aber auch in der Spielordnung musste sich Bayern den DHB-Statuten, zur Freude der Ligateams, einer Haftmittelpflicht unterordnen. „Darauf haben wir lange gewartet, Chancengleichheit herzustellen ist die Pflicht eines Verbands und natürlich stellt das auch eine Professionalisierung dar, denn ab der 3.Liga gilt die Harzpflicht ja sowieso für alle“, freut sich Forst United Abteilungsleiter Felix Mäsel.
Doch wie so oft zeigt sich der BHV bei der Auslegung bereits vor Saisonstart sehr flexibel. Dem TSV Vaterstetten wurde als einzigen Verein eine Ausnahmegenehmigung mit der Begründung erteilt, es wäre für die Genehmigung nicht ausreichend Zeit gewesen. Der TSV ist nach dem sportlichen Abstieg und dem anschließenden Rückzug der HSG Würm-Mitte wieder in die Regionalliga aufgerutscht und daher konnten die Verantwortlichen nicht mehr schnell genug handeln. Stadeln hat aufgrund einer gesperrten Halle mit Harzerlaubnis eine befristete Spielerlaubnis ohne Harz für die Heimspiele erhalten. Folglich ist die Chancengleichheit wieder verflogen und die Teams müssen sich mindestens einmal in Vaterstetten auf das Spiel ohne Harz einstellen. „Das ist schade, aber immerhin haben es alle anderen Vereine umgesetzt. Wir freuen uns sehr über diese Regelung”, so Mäsel weiter. Zu guter Letzt wurde die Liga vom Playoff-System wieder in einen regulären Ligabetrieb mit nur noch zwölf Teams umgestellt.
Neu ist auch die Kaderumgestaltung des ersten Gegners der Forst United Frauen. Der TSV Ismaning hat sich über die Sommerpause neu aufgestellt und mit zahlreichen Neuzugängen aufgerüstet. Das kommunizierte Ziel der Ismaninger ist der Aufstieg in die 3.Liga und auf dem Papier spricht absolut nichts dagegen. Durch den Abstieg und den sofortigen Rückzug der HSG Würm-Mitte, verpflichtete der TSV viele Spielerinnen der HSG und legte mit Zweitliga-erfahrenen Spielerinnen aus Gröbenzell nach. „Da ist ein ganzes Star-Ensemble der bayerischen Handballszene zusammen gekommen. Ismaning ist unumstrittener Aufstiegsfavorit und wird in jeder Halle die Favoritenrolle inne haben“, ist sich auch Cheftrainerin Beatrix Balogh sicher. „Natürlich würden wir auch gerne oben mitmischen und es Ismaning zumindest sehr schwer machen.“
Nach der knapp verpassten bayerischen Meisterschaft in der Vorsaison ist der Kader aber zusammengeblieben und hat sich über die Sommermonate und vor allem im Trainingslager in Ungarn gut eingespielt. Aus dem vollen Schöpfen kann Balogh allerdings nicht. Hart traf die Nachricht die Mannschaft, dass die Spielregisseurin Charleen Schweinsteiger nach einer Verletzung im letzten Testspiel am vergangenen Samstag mindestens sechs Wochen ausfallen wird. „Das ist extrem bitter für uns, denn mit der Operation von Chiara und der Diagnose von Charly, die sich zuletzt in Bestform zeigte, fallen uns zwei Topspielerinnen auf der Mitte aus“, bedauert Balogh.
„Die Czeslik-Schwestern werden voraussichtlich bis Ende Oktober noch nicht einsatzfähig sein“, plant Balogh. Dennoch geht Ebersberg mit einem jungen und schlagkräftigen Kader in die Saison und versucht das harte Auftaktprogramm bestmöglich zu meistern. Gegen den TSV Haunstetten setzte es im letzten Vorbereitungsspiel eine deftige 17:33 Niederlage und dennoch erkennt Balogh einiges Positives: „Wir haben speziell in Ungarn eine gute Entwicklung gemacht und können zumindest zeitnah mit der Rückkehr der Czeslik-Schwestern und Charly rechnen. Außerdem spielen wir in eigener Halle gegen Ismaning. Die Ismaninger haben durch diesen starken Kader aber den Druck, gewinnen zu müssen. Wir sind diese Saison, und durch die Ausfälle zum Auftakt nicht in der Favoritenrolle und werden alles versuchen, den Favoriten ärgern“, gibt Balogh die Marschroute vor.
Teammanager Felix Mäsel ergänzt: „Leider sind wir durch die Verletzungen spielerisch nicht auf Augenhöhe mit Ismaning. Es ist also der Zusammenhalt und Wille mehr denn je gefragt. Die Fans können uns in eigener Halle nach vorne pushen.“ Los geht’s mit dem Anwurf der Partie um 18 Uhr. Tickets gibt es auf www.forst-ladies.com