Am letzten Samstag machten sich die Damen von Forst United bereits um 9 Uhr auf den weiten Weg zu Ihrem nächsten Gegner, die HSG Fichtelgebirge. Es sollte das letzte Spiel in dieser Saison ohne Harz sein. Besondere Brisanz bekam das Spiel durch die Tabellensituation. Die HSG Fichtelgebirge mit ihrem neuen Trainer Gerald Wölfel ist der direkte Wettbewerber um einen der Nicht-Abstiegsplätzen.
Die Forst Ladies begannen ihr Spiel konzentriert, spielten wie vor dem Spiel besprochen konsequent in der Abwehr und geduldig im Angriff und führten dadurch in der 13. Minute mit 6:4. Doch dann riss der Faden. Unzählige technische Fehler der Ebersberger brachten die Franken eine 2-Tore-Führung ein, die sie auch bis zur Halbzeit halten konnten.
Beim Pausentee forderte das Trainer-Duo Fehrenbach/Lettl mehr Tempo im eigenen Spiel, insbesondere in der 2. Welle ein. So konnte man in der 40. Minute wieder den Ausgleich erzielen. Fichtelgebirge ging ab jetzt immer wieder in Führung und Forst United glich aus, wobei das Spiel auf beiden Seiten durch technische Fehler und weniger von Handballleckerbissen geprägt war.
90 Sekunden vor Schluss brachte Lara Becher dann die Forst Ladies zum ersten Mal wieder durch einen verwandelten 7m zum 22:21 in Führung, die die Damen aus Wunsiedel zum 22:22 egalisierten.
Die letzten 60 Sekunden waren dann an Dramatik kaum zu übertreffen. Forst United verlor den Ball durch einen Fehlpass, Fichtelgebirge konnte dadurch 43 Sekunden vor Schluss eine Auszeit nehmen, erzielte aber bei dem anschliessenden Angriff keinen Treffer. Alle Trümpfe lagen nun bei den Ebersbergern: Spielstand 22:22, Ballbesitz, 17 Sekunden zu spielen, Time-out. das Unentschieden schien sicher, ein Sieg möglich. Handball ist aber unberechenbar: Im vermeintlich letzten Angriff „verstolperte“ das junge Team den Ball 5 Sekunden vor Schluss, was die überglücklichen Fichtenwälder in der letzten Sekunde durch Tempogegenstoss zum Sieg nutzten.
Auf der langen Busheimfahrt war die Stimmung dementsprechend ziemlich gedämpft. „Aber Aufgeben ist keine Option“, so Team-Manager Mäsel. „Wir haben noch 13 Spieltage, da kann noch richtig viel passieren. Wir sind trotz der unglücklichen Niederlage auf dem richtigen Weg“ meint Andreas Fehrenbach, nachdem der erste Schock überwunden war. „Bei den nächsten beiden Spielen – gegen die beiden Tabellenersten – ist vermutlich nichts zu holen, aber vor allen anderen brauchen wir uns nicht zu verstecken“.