Falls es auf Seiten der Ebersberger Handballerinnen insgeheim noch Gedanken an die Meisterschaft oder einen Coup beim Primus der Regionalliga gegeben hatte, dürften diese am Samstag in der Isarena jäh geplatzt sein. Denn das noch verlustpunktfreie Frauenteam des TSV Ismaning hat auch im ersten Spiel des neuen Jahres seine Ausnahmestellung in der höchsten bayerischen Spielklasse eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Der Spitzenreiter deklassierte den TSV EBE Forst United mit 37:25 (21:16) Toren.
Die Leistung der Ebersberger Gäste bezeichnete United-Teammanager Felix Mäsel hinterher als „eines Spitzenspiels nicht würdig, obwohl wir in Topbesetzung waren und gehofft haben, dagegen halten zu können. Das war ein Dämpfer zu Jahresbeginn.“ Phasenweise habe man „willenlos, im Angriff konzeptlos“ agiert, übte er scharfe Kritik an der Mannschaft, der es an der passenden Mentalität und Einstellung gefehlt habe.
„Die Niederlage an sich ist nicht schlimm, aber die Art und Weise stimmt nicht“, war Teammanager Felix Mäsel ungehalten und gab damit wohl auch den Tenor der vielen mitgereisten Fans wieder. Denn diese hatten schon in den ersten Minuten wenig zu beklatschen. „Mit 21 Gegentoren alleine bis zur Pause kannst du nicht gewinnen.“
Die Ebersberger Frauen gingen kein einziges Mal in Führung und glichen beim 1:1 durch ihre beste Torschützin Christina Ball (3.) letztmals aus. Der Liga-Primus, genannt Isar Devils, zog unaufhaltsam davon und zwang den Gegner schon sehr früh zu seiner ersten Auszeit (6:2/8.).
„Ismaning musste eigentlich nichts machen und nur auf unsere Fehler warten“, bedauerte Mäsel. Die Abwehr war teils zu passiv, teils zu lückenhaft. Positiv fiel neben der torgefährlichen Ball noch der ungarische Neuzugang Laura Szecsödi auf, die für Struktur in Abwehr und Angriff sorgte. „Ging sie runter, sind wir sofort wieder in alte Muster verfallen“, so Mäsel.
Forst United ist jetzt Tabellenvierter mit bereits acht Minuspunkten. Nun dürfte das neue Ziel Vizemeisterschaft heißen, denn Rang eins und der Drittliga-Aufstieg sollte für die Isar Devils reserviert sein. Fünf Teams sind dahinter wohl derzeit noch im Rennen um den zweiten Platz. Was es aber dafür braucht, wusste Teammanager Felix Mäsel nur zu gut: „Vor allem am nächsten Wochenende, wenn es für uns gegen Mintraching/Neutraubling geht, eine Reaktion von Trainerin und Mannschaft.“ Da müsse „das Brennen, der absolute Wille“ auf dem Feld wieder sichtbar sein.
Bericht der Ebersberger Zeitung
OLAF HEID