Eine kampfbetonte Partie entwickelte sich am späten Sonntag Nachmittag in Bayreuth. Die Damenmannschaft aus Ebersberg wollte sich nach dem völlig verkorksten Spiel gegen den VfL Günzburg deutlich ehrgeiziger und geschlossener präsentieren. Auch Bayreuth startete schwach in die Saison und hatte die Punkte gegen United dringend nötig, um den Anschluss an das Tabellenmittelfeld nicht zu verlieren. Von Beginn an war zu spüren dass die Oberfranken alles in die Waagschale werfen werden und vor allem über deren großen linken Rückraum die Entscheidung suchten. Forst United bekam allerdings erst nach mehr als fünfzehn Spielminuten den Zugriff auf Kim Koppold und musste bis dahin bereits einen 10:5 Rückstand hinterherlaufen. Auch wenn die Abwehr das Positionsangriff der Gastgeber in den Griff bekam, holte man nur mit allergrößter Mühe den Rückstand auf. „Jede Spielerin leistete sich Fehlwürfe am laufenden Band. Wenn man dann nicht mal die freien Gegenstöße unterbringt wird’s hintenraus einfach zu eng“, analysierte Teammanager Felix Mäsel. Dazu kam, dass der Zug zum Bayreuther Tor viel zu gering war: „Der Rückraum bewegte sich nur quer, obwohl riesengroße Lücken vor ihnen aufgemacht wurden.“
Trotz unzähliger Fehlwürfe schaffte es United immer wieder auf Schlagdistanz. In die Halbzeit-Pause ging es mit einem 13:11-Rückstand. Doch im zweiten Durchgang änderte sich nichts an der Abschlussschwäche der Oberbayerinnen. „Es ist bitter wenn man hinten gut arbeitet, dann vorne die Chance herausspielt und den Torwart mitten auf den Körper wirft. Das nagt nach ein paar mal am Selbstbewusstsein“, ist sich auch Trainer Markus Lettl sicher. In der 46. Minute lag man erneut mit fünf Toren im Rückstand. Ein weiteres Aufbäumen ließ United bis auf 19:19 ausgleichen. Vor allem die A-Juniorinnen Lara Becher, Lara Lau und Silvia Morath zeigten in der zweiten Halbzeit eine solide Leistung und stemmten sich mit der eifrig arbeitenden Sandra Daschner gegen weitere Minuspunkte auf dem eigenen Konto. Mit dem Bayreuther Publikum im Rücken, gelang es den Gastgebern aber wieder in Führung zu gehen und weiterhin auf die anhaltenden Fehlwürfe der Ebersbergerinnen mit Kontern zu reagieren. Am Ende stand eine verdiente, wenn auch knappe 24:27 Niederlage auf der Anzeigetafel. “Das ganze ist schnell analysiert. Wenn wir vorne nicht die Hundertprozentigen machen, dann können wir in der Bayernliga auch nicht gewinnen.”
Mit dieser weiteren Niederlage rutscht Forst United auf den vorletzten Tabellenplatz, einen direkten Abstiegsplatz. Schon am Sonntag steht das Derby gegen den TSV Ismaning an. Gegen den etablierten Bayernligist gehen die Ebersberger als klarer Außenseiter in die Partie aber wollen dennoch versuchen sich Schritt für Schritt zu verbessern und den Favoriten zu ärgern.