Erstmals nahm Forst United am hochklassig besetzten Strombergcup in Bönnigheim teil. Als Drittligaaufsteiger durfte man sich in der Gruppe II mit den Zweitligateams aus Regensburg und Ketsch sowie dem Drittligisten aus Eddersheim messen. Um über die Gruppenphase hinauszukommen und die Finalspiele zu erreichen, musste mindestens der zweite Platz je Gruppe erreicht werden. Obwohl aufgrund von Urlaub und Verletzungen ohne etatmäßigen Linkshänder in das rund 300 Kilometer entfernte Bönnigheim angereist wurde, nahm sich die Mannschaft um Konstantin Schlosser und Jonas Habdank viel vor. Gegen die Favoriten aus der zweiten Liga wollte man vor allem das hohe Tempo mitgehen und mit verschiednen Abwehrsystemen festigen.
Forst United vs. Ketsch (2.Bundesliga) / 15:14
Im ersten Match stand zugleich der erste Topfavorit vor den jungen Oberbayerinnen. Mit einem hervorragenden Start überraschte man die Pfälzer und legte mit einem 6:0 Lauf den Grundstein für die erste faustdicke Überraschung des Turniers. Obwohl Ketsch das Ergebnis kurz nach der Pause auf 6:9 drehte, steckte United nicht auf und lieferte sich einen spannenden Schlagabtausch. Zwei Minuten vor dem Ende gelang United der Ausgleich und kurz darauf auch der überraschende 15:14 Siegtreffer.
Regensburg (2.Bundesliga) vs. Forst United / 21:9
Ein anderes Kaliber war der im zweiten Spiel wartende ESV. Die körperlich deutlich überlegenen Spielerinnen zeigten den Ebersbergerinnen vor allem mit ihrem massiven Innenblock die Grenzen auf. Mit einem 5:0 Start war die Messe früh gelesen, obwohl sich die Forst Ladies mutig zurück kämpften und auf 6:4 verkürzten. Letztendlich schwanden bei hohen Temperaturen die Kräfte und Regensburg spielte seine Klasse aus und siegte mit 21:9.
Eddersheim (3.Liga) vs. Forst United / 15:16
Nachdem Ketsch deutlich gegen Eddersheim siegte und gegen Regensburg unterlag, reichte United ein Unentschieden, um in das Finalspiel um Platz 3 einzuziehen. Also ein schöner Ansporn und der erste gute Ligavergleich. Beide Mannschaften begegneten sich das gesamte Match auf Augenhöhe. Durch die hohe Belastung waren technische Fehler auf beiden Seiten keine Seltenheit aber der Wille ließ nochmal letzte Kräfte mobilisieren. Vor allem Steffi Pollak arbeitete sich mit aufopferungsvoller Abwehrarbeit in den Vordergrund und riss ihre Teamkolleginnen mit. Zur Pause lag United knapp mit 12:11 hinten. Die zweite Halbzeit war ein reiner Abwehrfight mit wenig Toren und starken Torhüteraktionen. Die Forst Ladies erspielten sich wieder die Führung und verteidigten diese mit vollem Einsatz bis zur letzten Sekunde und zogen mit dem 16:15- Erfolg in das Spiel um Platz 3.
Spiel um Platz 3: Friesenheim vs. Forst United / 25:11
Aufgrund des Spielplans mussten die Forst Ladies nach nur zehn Minuten Pause das Finalspiel antreten. Schnell zeigte sich, dass die letzten Kräfte im Spiel gegen Eddersheim geopfert wurden und dem Gegner nichts mehr entgegenzusetzen war. Viele einfache Ballverluste wurden durch die wuseligen Gegnerinnen sofort bestraft. Nach 35 Minuten ging der Sieg und der dritte Platz mit 25:11 klar und verdient an Friesenheim.
Fazit: Forst United zeigte in den Gruppenspielen neben der großen Überraschung gegen Ketsch bereits stabile Leistung in beiden Abwehrsystemen. Im Angriff wurde das Spiel im Vergleich zur Vorsaison deutlich breiter, wodurch sich auch die Tore über alle Positionen verteilen. „Natürlich gibt es noch kleine Abstimmungsprobleme in unterschiedlichen Besetzungen, aber daran werden wir im Trainingslager verstärkt arbeiten. Letztendlich war es eine starke Leistung unseres Teams, gegen durchwegs sehr starke Gegner“, urteilt Co-Trainer Jonas Habdank.
Endtabelle:
1. ESV Regensburg (2.Liga)
2. Mainz-Bretzenheim (2.Liga)
3. TSG Friesenheim (OL-BW)
4. Forst United (3.Liga)
Platz 5 bis 8
Ketsch (2.Liga)
Herzogenbuchsee (1.Liga Schweiz)
Eddersheim (3.Liga)
Bönnigheim (3.Liga)