Nach vier langen Stunden Busfahrt ins fränkische Bergtheim rieben sich viele unter den aus Ebefrsberg mitgereisten Fans verwundert die Augen, als sie auf die Anzeigetafel in der Bergtheimer Handballhalle blickten. Nach acht gespielten Minuten führten die Gäste vom TSV EBE Forst United im ersten Spiel der Bayernliga-Playoffrunde mit 7:0 Toren. Auch ein Team-Timeout der Heimmannschaft konnte den United-Früh-Express nicht stoppen.
Weitere sieben Minuten später lagen die Ebersbergerinnen fast schon uneinholbar mit 14:2 in Front. „Nach der langen Anreise hatten wir definitiv etwas Bewegungsdrang“, lachte Trainerin Beatrix Balogh im Nachgang. Der Schlüssel zum finalen 34:28-Auswärtserfolg sei erneut die starke Abwehr gewesen, die dem HSV Bergtheim in der ersten Halbzeit keinerlei Chance zur Entfaltung ließ. Ein ums andere Mal erkämpfte sich Forst United den Ball und sorgte mit hohem Tempo im Umschaltspiel für ein Torfeuerwerk.
Christina Ball war mehrmals aus dem Rückraum erfolgreich, während sich Hannah Dürr vor allem durch ihr smartes Umschaltspiel mit Gegenstoßtoren belohnte. „Die Abwehr stand sehr geschlossen und kommunizierte trotz der sehr lauten Halle hervorragend miteinander. Bergtheim fand keinerlei Mittel“, bilanzierte Balogh die 19:9-Halbzeitführung. „So gut die erste Halbzeit auch war, Bergtheim wird sich jetzt wehren. Ein gefährliches Ergebnis, wenn wir uns darauf ausruhen“, warnte Uniteds Teammanager Felix Mäsel zur Halbzeit auf der Tribüne.
Wie prophezeit, war von der starken Forsties-Abwehr des ersten Durchgangs mit Wiederbeginn erstmal nichts mehr zu sehen. Die Gastgeber bekamen nun viel mehr Platz zugestanden, konnten den Zehn-Tore-Rückstand zumindest zeitweise etwas verkürzen. „Gefährdet war das solide Polster aus der ersten Halbzeit nie, aber wir hätten nie so nachlassen dürfen“, gab sich auch Mittespielerin Chiara Czeslik selbstkritisch.
Zehn Minuten vor dem Ende kamen die Franken auf 24:29 heran. In doppelter Überzahl kassierten die Gäste ein Gegentor, während im Angriff zwei Siebenmeter und mehrere Wurfchancen vergeben wurden. „Man merkte klar, dass alle mit sich haderten und verkrampft den Spielfluss aus den ersten 30 Minuten suchten“, sah Mäsel. Obwohl sich etwas Sand im United-Getriebe ansammelte, ließ die Durchschlagskraft im Angriff von Christina Ball, Panna Csata und Co. keine Zweifel an einem verdienten Sieg der Oberbayerinnen.
Nach 60 Spielminuten jubelten Fans und Mannschaft über einen klaren 34:28-Auswärtserfolg. „Es ist immer schwer, nach so einer dominanten ersten Halbzeit die Konzentration oben zu halten und genauso weiter aufzutreten. Bergtheim hat sich in aussichtsloser Lage stark gewehrt und wir haben ihnen zu oft die Möglichkeit dazu gelassen. Aber es hat gezeigt, dass wir auch kämpfen können und das Ergebnis souverän über die Zeit gebracht haben“, freute sich Cheftrainerin Balogh über den ersten Erfolg der Aufstiegsrunde. Am Samstag gastiert dann der MTV Stadeln (Fürth) um 18 Uhr in Ebersberg.
Bericht der Ebersberger Zeitung vom 26.2.2024 ez/bj
Forst United: Elena Czeslik (TW), Fiona Birett (TW), Hannah Dürr (6), Christina Ball (11/2), Anna Dybilasz (1), Chiara Czeslik (2), Charleen Schweinsteiger (2), Panna Csata (7/1), Nina Allombert (3/1), Lucie Mäsel, Jasmin Alnajjar (2/2), Anna Leiber, Vivien Schweizer.