Viel Trubel gab es die letzte Woche bei den Damen von Forst United: Zunächst musste die bittere 24:25 Niederlage gegen Haunstetten verdaut werden und am Dienstag folgte die Nachricht, dass Andreas Fehrenbach sein Amt niederlegt. Julius Veihelmann hatte nun das Heft des Handelns als Trainer in der Hand, doch auch hier meinte es der Handballgott nicht wirklich gut mit den Ebersbergerinnen. Denn für ihn und Torhüterin Elena Czeslik wurde eine behördliche Quarantäne angeordnet. “Wir haben die Mannschaft entscheiden lassen ob sie spielen will, denn das muss mental erstmal weggesteckt werden”,erklärt Spartenleiter Felix Mäsel, der zusammen mit Stefan Schablowski das Coaching beim Topspiel gegen HT München übernehmen sollte.
Das Team (alle geimpft & am Freitag negativ getestet) war jedoch fest entschlossen in Unterhaching anzutreten und so fand man sich am Samstagabend in der enorm lauten und gut besetzten Handballhalle des Tabellendritten wieder.
Die Kontrahenten lagen vor Anpfiff punktgleich auf dem zweiten und dritten Tabellenrang, was die Brisanz dieses Matches deutlich erhöhte. “Ein richtungsweisendes Spiel. Mit einem Sieg verschaffen wir uns Luft und kommen den Playoffs wieder entscheidend näher”, erklärte Uniteds technischer Leiter Hans-Jörg Dietrich. Doch die ersten zwanzig Minuten liefen in eine ganz andere Richtung. Zwar war das Spiel bis zur 14. Minute ausgeglichen, der Zugriff in der Abwehr und ein souveränes Angriffsspiel sollte jedoch nicht so richtig entstehen. HT nutzte die Verunsicherung in den Ebersberger Reihen und zog auf 11:6 davon. Wer nun dachte, dass sich die Damen vom Forst ihrem Schicksal ergaben täuschte sich. Mit der konsequenten Manndeckung auf HTs Spielmacherin Amelie Geray entschieden sich die Interimstrainer für das richtige taktische Mittel. Die Abwehr stabilisierte sich dadurch enorm und bot HT bis zur Pause keine Chance auf einen Torerfolg, während Forst United bis auf 10:11 verkürzen konnte.
Der Schwung sollte in die zweite Halbzeit mitgenommen werden, doch die Münchner legten direkt mit zwei Toren vor, was einen erneuten drei Tore-Rückstand für United bedeutete. Zwar stand die Abwehr weiterhin stabil (nur neun Gegentore in den letzten 40 Minuten) im Angriff stockte es jedoch vor allem im Rückraum. Mit dem Positionswechsel von Theresa Lettl auf Außen und Charly Paulus im linken Rückraum, bot man dem Gegner ein neues Bild und drehte in der 37.Minute erstmals den Spielstand zu Gunsten Uniteds (13:14). Zehn Minuten vor Schluss lagen die Gäste sogar drei Tore in Front. „Es taten sich schon gewisse Parallelen zum letzten Spiel auf, aber diesmal wollten wir die Punkte keinesfalls hergeben“, so Steffi Pollak. Es wurde eine hitzige Schlussphase in der die Ebersbergerinnen die Kontrolle behielten, auch als die Gastgeber drei Minuten vor Ende nochmals auf 19:20 verkürzten und United teilweise in doppelter Unterzahl spielen musste. Eine gute Minute vor Ende sicherte die überragende Theresa Lettl mit ihrem neunten Tor den Sieg. Ihre Schwester Helena lies United ein weiteres mal jubeln und als Nachwuchstorhüterin Vanda Angyal auch noch den letzten Gegenstoß der HTler entschärfte kannte der Jubel keine Grenzen mehr.
„Wir sind super stolz auf die Mädels. Die Umstände waren nicht einfach und dennoch haben sie brutal gekämpft und das Spiel verdient über einen mega Fight gewonnen“, freute sich Felix Mäsel und Stefan Schablowski.
Am Sonntag steht das nächste Match gegen den ASV Dachau an.