Früh am Samstagmorgen machte sich die weibliche B-Jugend der Kooperation TSV München-Allach / TSV EBE Forst United auf den Weg nach Bietigheim, um sich mit den anderen Teams auf DHB-Ebene um einen der letzten verbleibenden Startplätze in der Jugendbundesliga Handball (JBLH) zu messen. Bereits beim Eintreffen in der Halle war die Anspannung bei Spielerinnen und Trainerteam spürbar – der große Traum lag zum Greifen nah.
Im ersten Gruppenspiel gegen die HSG Ahnatal/Calden spiegelte sich die Nervosität auch im Spielverlauf wider. Die Anfangsphase war von vielen einfachen Fehlern und einem hektischen Offensivspiel geprägt. Zwar fand man phasenweise in die Partie, doch Ahnatal/Calden wirkte wacher und dominanter, sodass die Begegnung mit 21:27 verloren ging. „Wir haben zu viel mit uns selbst gehadert und zu selten zu unserem gewohnten Spiel gefunden“, analysierte Susanne Pignot im Rückblick. „Aber genau diese Niederlage hat uns auch wachgerüttelt.“
Im zweiten Gruppenspiel gegen den Gastgeber SG BBM Bietigheim zeigte sich die Mannschaft dann wie ausgewechselt. Aus einer stabilen 3:2:1-Abwehr heraus wurden Ballgewinne erzwungen und durch hohes Tempo in einfache Tore umgewandelt. Zur Halbzeit resultierte das in einer knappen 16:14-Führung, ehe das Team die Partie souverän mit 34:21 für sich entschied. „Die Mädels haben sich im zweiten Spiel großartig in das Turnier zurückgekämpft. Das war unser wahres Gesicht“, lobte Andreas Feulner. Die Trainer zeigten sich begeistert, wie die Mannschaft auf die Auftaktniederlage reagierte – sowohl mental als auch spielerisch.
Da Ahnatal/Calden im letzten Spiel des Tages auch gegen Bietigheim gewinnen konnte, schloss die Allach/Forst-Equipe die Gruppe als Zweiter ab – mit zwei Punkten und einer Tordifferenz von +13 für das weitere Turnier am nächsten Tag im Rücken.
Am Sonntagmorgen ging es im Überkreuzspiel gegen den Zweitplatzierten der Parallelgruppe, den TV Nellingen. Auch in diesem Spiel konnte die Mannschaft früh die Kontrolle übernehmen. Mit hohem Pressing zwang man die Gegnerinnen zu technischen Fehlern, die in schnellen Tempogegenstößen verwertet wurden. Der 29:24-Erfolg war hochverdient. Durch die Konstellation der anderen Ergebnisse war bereits vor dem letzten Spiel klar: Der direkte Einzug in die Jugendbundesliga war geschafft!
Doch auch im abschließenden Platzierungsspiel gegen die SG Bretzenheim zeigten die Spielerinnen keine Nachlässigkeit. Mit viel Spielfreude, starken Kombinationen und hoher Intensität dominierte die Mannschaft auch dieses Spiel und siegte mit 27:22. Das Turnier wurde somit mit drei Siegen aus vier Spielen abgeschlossen.
„Es ist unglaublich, was die Mädels geleistet haben. Wir haben uns diesen Platz in der JBLH wirklich hart erarbeitet – sportlich und organisatorisch“, betonte Jonas Habdank. „Im Hintergrund haben viele Menschen mitgewirkt, seit Monaten war dieses Ziel unser gemeinsamer Antrieb.“
Paul Blumenthal fand zum Abschluss noch besondere Worte für die Gastgeber: „Ein großes Dankeschön an die SG BBM Bietigheim – vor allem an Thomas, der uns das tolle Hotel vermittelt und uns während des gesamten Wochenendes super betreut hat. Das war perfekte Organisation auf allen Ebenen.“
Zwei intensive Turniertage, vier hochklassige Spiele, große Emotionen und eine Qualifikation, die sich wie ein Titelgewinn anfühlt. Für die Kooperation aus Allach und Forst United ist damit das große Ziel erreicht: Im Herbst startet das Team in Deutschlands höchster Jugendspielklasse – der JBLH.
Fotos mit freundlicher Genehmigung von Rico.handballfotos