EBERSBERG – Das hat gesessen. Während die Ebersberger Regionalliga-Handballerinnen ausgelassen im Kreis ihre Freude über den Derbysieg herausschrien und tanzten, schlichen die Gäste aus Vaterstetten wie begossene Pudel aus der mit über 250 Fans voll besetzten Dr. Wintrich-Halle. Die Mannschaft des TSV EBE Forst United hatte eine Machtdemonstration abgegeben und sich mit einem deutlichen 40:21 (24:10)-Sieg behauptet.
„Dass es so deutlich wird, hatten wir nicht erwartet. Es hätte auch noch deutlicher ausfallen können“, bekannte Ebersbergs Abteilungsleiter und Teammanager Felix Mäsel erstaunt. Aber zugleich auch erfreut, denn die Gastgeberinnen lieferten ihren Fans eine begeisternde Vorstellung ab. Schon nach sechs Minuten hieß es 6:0 für die Forst Ladies, so dass die Gäste um Trainer Tobias Graf bereits eine erste Auszeit nehmen mussten.
Das United-Team um Cheftrainerin Beatrix Balogh begeisterte mit einer aggressiven Deckung, hinter der Torhüterin Elena Czeslik erst einmal alles parierte, was auf ihren Kasten kam. Julia Degmeyr gelang zwar das erste Tor für den TSVV (1:6/7.), doch an der Gangart des Spiels änderte sich nichts. Ebersberg schaltete weiterhin blitzschnell um und erhöhte nach Treffern von Nina Allombert, Vivien Schweizer (2) und der im einseitigen Derby alles überragenden Christina Ball auf 10:1 (12.).
Ebersbergs Rückraumschützin erzielte alleine 17 Tore. „Sie war sehr stark und nicht zu halten“, lobte Mäsel. „Es war generell schon überraschend wie stark wir waren und wie wenig Vaterstetten dagegen eingefallen ist.“ Die Forsties-Truppe hatte neben Ball alleine noch zehn verschiedene Torschützinnen vorzuweisen. Der Teammanager des Tabellenvierten freute sich über eine „Ansage an die Konkurrenz“, denn die internen Rädchen würden immer besser ineinander greifen. Die Rückkehrerinnen wie Steffi Pollak oder Charleen Schweinsteiger, die wieder ein paar Minuten mitwirkte, sorgten sofort für Akzente.
Beim Stand von 14:3 (15.) für Ebersberg versuchte Vaterstettens Coach Graf („völlig verdienter Ebersberger Sieg“) erneut den Wecker für sein Team zu spielen. Doch auch die zweite Auszeit fruchtete nicht. „Das Spiel war zu dem Zeitpunkt schon entschieden“, meinte Mäsel. Der TSVV lief meistens hinterher, ihm gelang nur marginale Ergebniskosmetik. Zur Pause betrug die Differenz 14 Tore, danach wurde viel durchgewechselt, ohne dass es an der Einseitigkeit etwas änderte.
Auch United-Neuzugang Laura Szecsödi gab ihr Debüt: Balogh beorderte die Rückraumspielerin in der 48. Minute erstmals aufs Feld. Szecsödi deutete ihre Klasse schon an und dankte für das Vertrauen sogleich mit zwei Toren. Darunter einem Strafwurf zum Endstand von 40:21. Der Rest: pure Ebersberger Freude und Vaterstettener Frust.
Bericht der Ebersberger Zeitung vom 25.11.2024 / OLAF HEID
Ebersberg: Angyal, E. Czeslik. Engler (TW); Csata (1), Alnajjar (2), Mahncke (1), Ball (17/2), Dybilasz (2), Pollak (2), Szecsödi (2/1), Dürr (1), Schweinsteiger (1), C. Czeslik (5), Schweizer (2), Allombert (4).
TSVV: Schwarz, Obermeier (TW); Bayerlein (1), Degmeyr (4), Dölger (1), Broß (2/1), Müller (1), Vogel, P. (2) + A. Junghan (2), Holzmann, Wimmer (2/1), Eichner (2), Mayerhofer (4), Eisch, Huppmann.