Die seltene Novembersonne ließen die Forst Ladies aus Ebersberg am Samstag hinter sich, um in das nass graue Wendelstein bei Nürnberg, für ihre nächste Auswärtsaufgabe zu reisen. Der Gastgeber ist als Aufsteiger der Oberliga Nord mit zwei Siegen und einem Unentschieden in die Saison gestartet. Nach dem knappen Sieg der Ebersbergerinnen vor Wochenfrist gegen den SV Laim, nahm sich das Team um Cheftrainerin Beatrix Balogh fest vor bei den Franken nichts anbrennen und den sonst so erfolgreichen Tempohandball wieder aufleben zu lassen. Die zahlreichen mitgereisten Fans sorgten für lautstarke Unterstützung von den Rängen und so ging Forst United nach einem kurzen Abtasten mit dem ersten Tor von Vivien Schweizer nach drei Minuten in Führung. Wendelstein konnte zunächst ausgleichen und durch sehr lang vorgetragene Angriffe verhindern, dass die Oberbayerinnen ins Laufen kommen, dennoch erarbeitete sich Ebersberg, in einer bis dato torarmen Partie über Anna Dybilasz und Co. einen soliden 14:7 Vorsprung zur Halbzeit.
“Die Abwehr war schon in der ersten Halbzeit beispielhaft, nur im Umschaltspiel und Aufbau wurde oftmals der falsche Gang gewählt”, lobte Balogh.
Mit Wiederanpfiff sollte aber genau dieser Gang gefunden werden und Wendelstein deutlich besiegt werden. Glücklicherweise veränderte das Schiedsrichterpaar nun ihre recht kleinliche Linie aus Halbzeit eins und belohnte die Abwehr für faire Defensivarbeit. Durch zahlreiche Ballgewinne konnte United aus der ersten und zweiten Welle nun erfolgreich die Tordifferenz nach oben schrauben. Steffi Niemeier erzielte ihr erstes Regionalligator zum 17:7 in der 34. Minute. Der Heimtrainer taktierte gegen die drohende Niederlage mit dem siebten Feldspieler, doch Ebersberg verteidigte geschickt, zwang die Gastgeberinnen immer wieder zu technischen Fehler und warf bei Ballgewinn ganze fünf mal auf das leer fränkische Tor. “Endlich spielten wir losgelöst und mutig auf abe dennoch Vorne und hinten immer mit der nötigen Kontrolle”, lobte auch Teammanger Felix Mäsel. Das Ergebnis wurde durch sehenswerte Spielzüge mit Anspielen a den Kreis, spektakulären Würfen der Außenspielerinnen und geballter Wurfkragt aus dem Ruckraum immer weiter in die Höhe getrieben. Mit dem 31:11 durch Jasmin Alnajjar betrug die Differenz erstmal 20 Tore. Balogh gab allen Spielerinnen die Chance sich auf dem Feld zu zeigen. Spielmacherin Charleen Schweinsteiger spielte nach ihrer schweren Armverletzung erstmals in dieser Saison ein paar Minuten und auch A-Jugend Youngster Kitti Huszak kam zu ihren ersten Einsatzminuten in der ersten Mannschaft, die sie mit einer makellosen Abwehrleistung bestätigte. Nach 60 gespielten Minuten jubelten Fans und Spielerinnen über einen 38:17 Kantersieg.
“Das heutige Spiel war extrem wichtig für unseren Kopf. Ich muss wirklich alle Mädels loben. Es hat großen Spaß gemacht zuzusehen”, freute sich Balogh auf der Heimfahrt.
Diese gute Stimmung wollen die Forst Ladies mitnehmen und am kommenden Samstag im Derby gegen den TSV Vaterstetten einen weiteren Erfolg einfahren.