Ein Sieg ohne Jubelstimmung – so lässt sich der 34:19-Erfolg der weiblichen U19 von Forst United gegen den TSV Forstenried zusammenfassen. Nach dem Abpfiff war Trainer Felix Mäsel alles andere als zufrieden: „Es ist ein Sieg, über den man sich nicht ausgiebig freuen kann. Wir haben einfach keinen guten Handball gespielt.“ Auch die Fans in der Halle zollten dem Team nur verhaltenen Applaus, da die gezeigte Leistung der Ebersbergerinnen deutlich hinter den Erwartungen zurückblieb.
Von Beginn an agierte Forst United weit unter ihren Möglichkeiten. Anstatt dem Spiel ihren eigenen Stempel aufzudrücken, ließen sich die Gastgeberinnen auf die unorthodoxe Spielweise des Gegners ein. Zwar kontrollierten sie die Partie defensiv und ließen nur wenige Chancen der Gäste zu, jedoch war das Umschalt- und Aufbauspiel von unnötigen Fehlern geprägt. Schon nach zehn Minuten erarbeitete sich United eine 7:2-Führung, doch die zahlreichen Ballverluste und überhasteten Abschlüsse aus dem Rückraum sorgten für Unmut. „Das ist einfach nicht unser Anspruch. Auch wenn man überlegen ist, muss mehr Überzeugung in jede Aktion gesteckt werden. Körpersprache und Verhalten haben heute einfach nicht gepasst“, kritisierte Mäsel seine Mannschaft.
Forstenried fand offensiv kaum Lösungen und spielte sich oft ins Zeitspiel, was das Tempo der Partie weiter drosselte. So plätscherte das Spiel bis zur Halbzeitpause ohne große Höhepunkte dahin. Mit einer 15:9-Führung ging es in die Kabinen, doch das Gefühl der Unzufriedenheit blieb.
In der zweiten Halbzeit stellte United auf eine offensive 1:5-Abwehr um, um den Ewigkeitsangriffen der Gäste ein Ende zu setzen. Die Umstellung zeigte sofort Wirkung: Ein Ballgewinn folgte dem nächsten, und binnen zehn Minuten bauten die Ebersbergerinnen ihre Führung auf 23:10 aus. Doch anstatt das Tempo weiter hochzuhalten, machten die Schiedsrichter den Gastgeberinnen mit einer kleinlichen Regelauslegung einen Strich durch die Rechnung. Fast jeder Kontakt wurde mit einem Freiwurf für Forstenried bestraft, was den Spielfluss erneut hemmte. „Das war ärgerlich, da wir ein Mittel gefunden hatten, das Spiel etwas schneller zu machen und die Mädels die Umstellung wirklich gut umgesetzt haben“, lobte Mäsel dennoch seine Mannschaft.
Offensiv zeigte sich United jedoch weiterhin zu hektisch und versuchte, Aktionen zu erzwingen. Falsche Entscheidungen und ein nachlassendes Rückzugsverhalten trübten das Bild. So fieberten alle dem Ende der Partie entgegen, bis nach 60 Minuten der 34:19-Sieg endlich feststand.
„Das ging heute nur gut, weil der Gegner wenig Mittel hatte“, resümierte Mäsel kritisch. „Für die kommenden Spiele müssen wir uns massiv steigern und wieder unsere Stärken ausspielen.“ Aufgrund des Rückzugs des HC Erlangen geht die U19 nun in eine vierwöchige Spielpause – Zeit genug, um die Schwächen aufzuarbeiten und sich neu zu fokussieren.