Wer beim Halbzeitstand von 10:9 an eine Abwehrschlacht denkt, sah sich zumindest beim ersten Auswärtsspiel der Regionalligasaison getäuscht. Weiterhin massiv personell geschwächt (Csata, Becher, 2x Czeslik, Schweinsteiger) spielte United beim Drittligaabsteiger in der Tat eine sehr solide Abwehr, die von einer hervorragenden Vanda Angyal im Tor Rückhalt bekam. Doch das große Problem spielte sich über 60 Spielminuten im Angriff ab. Zehn Fehlwürfe, zehn Fehlpässe und ein halbes Dutzend technische Fehler in der ersten Halbzeit ließen die Gastgeber nicht in Verlegenheit bringen. “Mich ärgert es maßlos. Die gleichen Fehler wie letzte Woche. Kopflos ohne Chance gegen einen Dreierblock werfen ist einfach nicht mannschaftsdienlich. Irgendwann muss das jede mal kapieren. Die Disziplin fehlt”, ärgert sich Teammanager Felix Mäsel über die Offensivvorstellung. Und dennoch sah sich United nach 10 Minuten mit 2:1 in Front. Mintraching reagierte mit einem Teamtimeout und dreht das Ergebnis. Nina Allombert zeigte sich als einzige, zumindest in dieser Phase treffsicher und hielt ihr Team im Spiel. Die sehr gute Abwehr sorgte aber immer wieder für Ballgewinne, sodass über Gegenstöße das Spiel zeitweise zu Gunsten Ebersberg’s kippte. Eine Zeitstrafe für Vivien Schweizer und ein Siebenmeter stellte aber den 10:9 Halbzeitstand für Mintraching her.
Leider spitzte sich die Situation in der Halbzeit nun zu, da nun auch noch die Defensive ihren Arbeitsnachweis zurückforderte. Unkonzentriert und immer einen Schritt zu spät ging es sogar in Unterzahl für die Gastgeber spielend leicht die Tore zu erzielen. Mintraching nutzte dies und schraubte die Führung binnen sieben Minuten auf 17:10 nach oben. Beim 18:11 war der Tiefpunkt erreicht und die zahlreichen Ebersberger Fans merkten, dass sich United zumindest nicht ganz kampflos aus der Affäre ziehen wollte. Mit einer verbesserten Abwehr stellten die Gäste auf 18:14 weil Mintraching sich immer mehr an nicht regelkonformen Mitteln bediente und kurze Zeit mit nur noch vier Feldspielern agierte. United verkürzte auf 19:14 stand sich aber weiter mit einer Unzahl an verfrühten Abschlüssen und Fehlpässe auf den eigenen Füßen. “Sowas darf einfach nicht passieren. Wenn man weiß, dass gerade eine komplette Rückraumbesetzung fehlt, muss man einfach klüger spielen und sich das Leben nicht selbst schwer machen”, zeigt sich Mäsel enttäuscht. Symptomatisch für dieses Spiel war die Schlussphase. United kämpfte sich über eine stabile Abwehr wieder auf 22:18 ran, agierte aber nach vorne hektisch. Vier Fehlwürfe in Folge ließen die solide Abwehrarbeit verpuffen und Mintraching mit einfachen Gegenstößen auf 24:18 enteilen. Selbst eine weitere Überzahl blieb komplett ungenutzt. Ein weiterer verworfener Strafwurf und ein Gegenstoß ohne Erfolg besiegelten eine hochverdiente 24:19 Niederlage. “Wir sind in einer sehr schweren Phase, mit wenig Wechselmöglichkeiten und sehr schweren Auftaktgegner. Das werden wir nur über den Willen und auch der nötigen Disziplin schaffen. Nächste Woche ist eine neue Chance sich zu verbessern”, so Mäsel.
Am kommenden Samstag muss Ebersberg nun den MTV Stadeln schlagen, um den Anschluss an das Mittelfeld nicht zu verlieren.
Etwas Licht sieht Trainerin Beatrix Balogh zumindest im Invalidenlager und hofft auf die Rückkehr zweier Leistungsträger.