Wertlose Willenssteigerung nach Wiederbeginn

In Forst Ladies by ForstUnited

Unter erschwerten Bedingungen machten sich die Ebersberger Handballdamen am vergangenen Samstag auf den Weg ins schwäbische Nellingen/Esslingen. Chefcoach Konstantin Schlosser konnte bei der Kaderplanung auf lediglich drei der angestammten sieben Rückraumspielerinnen zurückgreifen. Nachdem am Freitag der vorangegangenen Trainingswoche auch noch Anna Dybilasz krankheitsbedingt absagen musste, stand das heiß ersehnte Drittliga-Debüt gegen die Schwaben Hornets unter keinem guten Stern. Dennoch zeigten sich Mannschaft und Trainerteam voller Kampfgeist und Tatendrang. „Man hat den Mädels die Grundspannung angemerkt. Natürlich gehört auch eine ordentliche Portion Aufregung dazu, sich erstmalig in einer neuen Liga als Aufsteiger zu präsentieren“, so Team-Manager Felix Mäsel.

Die Kreisstädterinnen starteten voller Motivation in die erste Halbzeit. In den Anfangsminuten erspielte man sich noch leichte Chancen. Allerdings schien der gegnerische Kasten wie vernagelt und so konnten diese nicht in Zählbares umgewandelt werden. Was wie eine typische Anfangsnervosität wirkte, entwickelte sich im Verlauf zu einer wahrhaft denkwürdigen ersten Halbzeit. In der Abwehr agierte man geschlossen und konnte sich auf die überragend aufgelegte Torhüterin Silvia Morath stets verlassen. Im Angriff hingegen schien es wie verhext. Während es den Reihen um Abwehrchefin Stefanie Pollak gelang, nur neun Treffer in 30 Minuten zuzulassen, kamen die Ebersbergerinnen lediglich auf zwei magere Treffer in der selben Zeitspanne. „Das war schon kurios. Solche Ergebnisse werden unter Umständen ab und an im Kinderhandball erzielt, aber sicherlich nicht in einem Drittliga-Match. Wir haben im Angriff viel zu viele Chancen leichtfertig vergeben und uns von der gut sortierten Defensive Nellingens total aus dem Konzept bringen lassen“, resümierte Co-Trainer Jonas Habdank.

Trotz der mehr als ausbaufähigen Torausbeute des ersten Abschnitts, trennten die beiden Mannschaften zu Wiederbeginn lediglich sieben Tore. Im Handball, wo bekanntlich alles möglich ist, hat es in der Vergangenheit allerdings auch schon größere Überraschungen und Wendungen gegeben. Gleich in den ersten zwei Minuten der zweiten Hälfte machten Chiara Czeslik, Lucie Mäsel und Lara Lau deutlich, dass die Ebersbergerinnen durchaus zu so einer Überraschung fähig sind und sich noch nicht aufgegeben hatten. In Windeseile ließen sie den Vorsprung der Gastgeber auf 9:5 schrumpfen. Die anfangs verduzten Schwaben fingen sich allerdings schnell und es entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe. Hannah Dürr und Christina Schweiger sicherten einen ständigen vier-Tore Abstand, während Jasmin Alnajjar von der Siebenmeterlinie routiniert zum Zwischenstand von 13:9 (39′) verwandelte. Allerdings zeichnete sich Mitte der zweiten Hälfte ab, dass diese Aufholjagd mit erheblichem Kraftaufwand verbunden war. Den Gastgeberinnen gelang es, die Verfolgerinnen stets vier bis fünf Tore auf Abstand zu halten. Nach einer Auszeit witterte man auf Seiten der Ebersbergerinnen noch immer die Überraschung. Lara Becher präsentierte sich auf der Rechtsaußen-Position als wohlüberlegte Schützin und sicherte ihrem Team zehn Minuten vor Schluss das 21:17 (51′). In der finalen Phase des Spiels war dem dezimierten Kader die Erschöpfung deutlich anzumerken. Dazu kamen gleich mehrere Unterzahlphasen, welche die Gastgeberinnen nutzten, um sich einen letztlich etwas zu deutlichen 27:20 Sieg zu sichern. „Leider hat es heute sehr konfuse 30 Minuten gedauert, bis wir beweisen konnten, dass auch wir in der Liga angekommen sind. Auf die kämpferische Leistung im zweiten Abschnitt können wir aufbauen. Die Mannschaft hat bewiesen, dass sie die Herausforderung annimmt und sich nicht aufgibt. Der Sieg geht natürlich verdientermaßen an Nellingen, die Deutlichkeit spiegelt aber leider nicht unsere Willensleistung nach Wiederanpfiff wider“. Bereits am kommenden Sonntag, den 11.09., gastiert der Meisterschaftsfavorit TSV Wolfschlugen in der Dr.-Wintrich Halle in Ebersberg. Tickets gibt es bereits jetzt auf der Homepage www.forst-ladies.com.

Es spielten und trafen: Silvia Morath, Elena Czeslik, Vanda Angyal (Tor), Lara Becher (4), Lara Lau (2), Jasmin Alnajjar (3/5), Christina Schweiger (3), Stefanie Pollak, Hannah Dürr (3), Dorottya Buzas, Chiara Czeslik (1), Lucie Mäsel (4), Vivien Schweizer und Nina Alombert.