Es sollte die erwartete Mentalitätsprobe werden: am vergangenen Sonntag ging es für die Mädels der U19 auf nach Mintraching. Gegen den sechstplatzierten der Bayernliga trat man bereits im Vorfeld mit gemischten Gefühlen an: Die Regensburgerinnen kennt man bereits aus verschiedenen Aufeinandertreffen und – obwohl man sich stets durchsetzen konnte – rief man jeweils doch recht unterschiedliche Leistungen ab. Besonders auswärts im gewohnt ungemütlichen Ambiente sind vornehmlich die Konzentration und der Wille gefragt. Noch dazu hatten viele der Mädels noch die Weihnachtsfeier des Vorabends in den Knochen. Die Anfangsphase gestaltete sich recht ausgeglichen. Die SG suchte beinahe durchgehend das Spiel über den Kreis und so ganz gelang es den Forstis nicht, dies wirkungsvoll zu verteidigen. Im Angriff wurde Lara Becher in eine enge Manndeckung genommen, was Charlotte Paulus und Chiara Czeslik auf den Rückraumpositionen immer wieder viel Platz verschaffte. Erst ab der 23. Minute gelang es den Ebersbergerinnen, sich abzusetzen. Eine Zeitstrafe für Nell Stiller wurde durch Franziska Ebenkofler und Lara Lau konsequent genutzt und so konnte man mit einer Führung von 10:13 in die Halbzeitpause gehen.
Die Halbzeitansprache wurde von den Trainern hauptsächlich genutzt, um die Mädels wieder psychisch auf Kurs zu bringen. Den gebotenen Bedingungen muss man als Jugendspielerin erst einmal standhalten: Ein bislang durchgehend tobender Trainer auf der Gastgeberbank, ein Kampfgericht, welches vor Spielkritik und Einmischung nicht zurückschreckt und ein Heim-Publikum, welches sich weniger durch Unterstützung für die SG Mädels, als mehr durch Beleidigung und Ausbuhen unserer Spielerinnen hervortat. Somit galt die klare Devise, sich ausschließlich auf das Spiel zu konzentrieren und sich die Punkte zu erkämpfen.
Glücklicherweise konnten die routinierten Mädels der U19 genau das umsetzen: Wie bereits in vielen Spielen war die Anfangsphase der zweiten Halbzeit voll in der Hand Forst Uniteds. In den ersten 10 Minuten gelang es Alina Sing, Charlotte Paulus und Lara Becher auf den Rückraumpositionen, sich freie Chancen zu erspielen und den Rest erledigten die Außenspieler Julia Beck, Judith Fröhlich und Hannah Dürr. So konnte man den Abstand binnen kurzer Zeit auf 12:19 ausbauen. Hannah Dürr wurde erstmals mit der Aufgabe betreut, die Manndeckung auf Spielmacherin Stiller zu übernehmen. Während sie diese Aufgabe mit Bravour meisterte, kämpften die verbliebenen fünf nun um jeden Ball. Maria Hartmann arbeitete sich regelrecht auf und der Zusammenarbeit mit ihren Nebenleuten war es zu verdanken, dass das Spiel über den Kreis nun konsequent unterbunden werden konnte. Auch Silvia Morath im Tor war nun zur Stelle und konnte sich immer wieder durch starke Paraden auszeichnen. Dann geriet der Lauf der Forstis etwas ins Stocken. Durch Nachlassen des Tempos im Angriffsspiel und Pech im Abschluss ließ man die SGlerinnen wieder Anschluss finden. Vielleicht hatte der Spurt zu Beginn der zweiten Hälfte doch zu viel Kraft gekostet. Unkonzentriertheiten im Passspiel resultierten in Gegenstöße, welche Mintraching in schnelle Tore umwandeln konnte. Dennoch konnte Forst United den erkämpften Vorsprung über die Zeit hinweg einigermaßen verwalten und sich letztendlich einen verdienten 19:21 Sieg sichern. Glücklicherweise führte der Weg zur Kabine nach Ende des Spiels am gegnerischen Fanblock vorbei, so dass man noch einmal das beeindruckend variable Beleidigungsrepertoire der Mintrachinger „Unterstützer“ genießen konnte.
Fazit: Wir freuen uns über die zwei Punkte. Das war in jeglicher Hinsicht ein Kampf. Uns freut sehr, dass in wichtigen Situationen immer wieder ein anderer die Verantwortung übernehmen und sich somit letztendlich die Mannschaft mit einer geschlossenen Teamleistung durchsetzen konnte.
Unser Team: Silvia Morath und Vanda Angyal (Tor), Alina Sing 1, Anda Mayer, Julia Beck 1, Carolin Walden, Franzi Ebenkofler 5 (1), Judith Fröhlich 1, Maria Hartmann, Chiara Czeslik 3, Charlotte Paulus 5, Hannah Dürr 2, Lara Lau 2 und Lara Becher 1,