Als klarer Außenseiter fuhren die Damen von Forst United am Samstag Nachmittag nach Günzburg um gegen den Viertplazierten der Bayernliga und klaren Favorit anzutreten. Das Spiel begann wie erwartet, die Günzburger Damen lagen nach 14 Minuten bereits mit 10:4 in Front und zeigten dass sie keinen Zweifel daran lassen wollten, wo die zwei Punkte für den Sieg hingehören.
Der Forst United Trainer Lettl macht es seinem Team aber nicht so einfach: „In dieser Phase des Spiels haben unsere Mädels die Abwehrarbeit komplett verweigert. Wir wollten aggressiv in der Defensive arbeiten und schnell nach vorne spielen – leider konnten wir keins von beiden umsetzen.“ Auch dass einige der Spieler aus Ebersberg gesundheitlich angeschlagen ins Match gingen, ließ Lettl nicht als Entschuldigung gelten.
Zumindest konnten die Forst Ladies sich bis zur Pause etwas fangen und konnten den Abstand auf sechs Tore halten – Zwischenstand 22:16. In der Halbzeitpause wurden die Versäumnisse in der Abwehr deutlich angesprochen und man wollte jetzt aggressiv und offensiver gegen das muntere Torwerfen der Günzburger agieren. Es blieb beim Vorsatz, die Abwehrleistung war unverändert nicht auf Bayernliganiveau, der Favorit konnte in den ersten acht Minuten der zweiten Halbzeit den Vorsprung sogar auf 28:20 ausweiten.
Coach Andreas Fehrenbach zog daraus die Konsequenz und wechselte sehr untypisch für ein Bayernligaspiel auf eine offene Manndeckung. „Wenn wir nicht in der Lage sind, kein einzigen Angriff zu verteidigen, dann versuchten wir wenigstens mit der riskanten offenen Manndeckung den ein oder anderen Ball zu erobern“, so Fehrenbach. Über die nächsten zwölf Minuten konnte man tatsächlich einige Bälle abfangen, verkürzte auf 33:31 und bei den Forst Ladies keimte nochmals Hoffnung für die letzten zehn Minuten auf. Aber am Ende merkte man bei den Gästen den Kräfteverlust und aus dem erhofften Ausgleich wurde mit dem Endergebnis von 41:38 ein hochverdienter Sieg des Favoriten. „Gratulation an Günzburg! Die klar bessere Mannschaft hat gewonnen – mit dieser Abwehrleistung haben wir nicht mal einen Punkt verdient. Wir können aber auch was positives aus diesem Spiel mitnehmen: Trotz einer schlechten Leistung haben wir uns von einem Top-Team in der Bayernliga nicht deklassieren lassen“.
Und die Halle war reichlich gefüllt, vor allem auch weil im Anschluss das Spitzenspiel der Männer Bayernliga stattfand.
Die Ausgangslage im Abstiegskampf vor dem Heimspiel von Forst United am nächsten Samstag ist weiterhin hoch brisant. Fünf Mannschaften sind nur durch zwei Punkte getrennt und von diesen steigen mindestens drei Teams in die Landesliga ab. Ein Sieg gegen Bayreuth käme da sehr gelegen. „Wir brauchen jede Unterstützung. Jeder Zuschauer kann uns anfeuern und dadurch ein kleines Stück dazu beitragen, dass wir die Liga halten“
Morath, Czelik (beide TW), Fries (1), Schweiger (11), Daschner (2), Dybilasz (8!, Lau, Ebenkofler, Becher (7/4), Rudolf (2), Mäsel (6), Schweizer (1)