Sicherlich rieben sich einige Heimfans in der Weilheimer Sporthalle verwundert die Augen, als in der Zweiten Halbzeit eine andere Mannschaft deren Heimteam gegenüber stand. Nur die Trikotfarbe gab den Hinweis darauf, dass es wohl doch das gleiche Team aus Halbzeit eins seien muss, alles andere wie Auftreten, Stimmung, Teamgeist, Cleverness und Abwehrbereitschaft war aber ausgetauscht. Nach einer mehr als bescheidenen Leistung im ersten Durchgang, hat die U19 um deren Trainer Felix Mäsel und Raimund Dürr in der Pause wohl die Lust am Handballspielen wieder gefunden und in den verbleibenden 30 Minuten ein wahres Feuerwerk abgebrannt. „Wir haben uns um 500% gesteigert. Von Standhandball zu maximalen Tempospiel. Von Soloshows zu Teamplay. Erstaunlich was das ausgemacht hat,“ lobt Mäsel. Von Anfang an dominierten seine Schützlinge das Spiel zwar, zeigten jedoch nur wenig Souveränität und Spielfreude. Die lethargische Abwehr machte den Trainern hauptsächlich zu schaffen: „Einige haben immer noch nicht verstanden, dass die Abwehr der Schlüssel zum Erfolg ist. Keiner wird um das Verteidigen drum rum kommen“, erklärte Dürr zur Halbzeit. Dies nahmen sich die Ebersbergerinnen wohl zu Herzen und ließen dem Gegner fortan keine Chance mehr ein leichtes Tor zu erzielen. Von 17:18 kurz nach Wiederanpfiff legte der United-Express auf 19:33 vor, ehe der Heimtrainer ein Timeout zückte. Die kurze Verschnaufpause stoppte die Ebersbergerinnen jedoch keineswegs. „Jeder erkannte wie viel Spaß die Mädels nun in der Abwehr hatten. Jeder Ballgewinn wurde wie ein Tor gefeiert und der Gegner überrannt“, freute sich Mäsel für sein Team. Alle Spielerinnen zeigten eine hervorragende Leistung in der zweiten Halbzeit und zeigten nun auch mehr Leichtigkeit und Konzentration im Abschluss. Der 42:25 Sieg wurde sich in nur 30 Minuten mannschaftlich erarbeitet: „Man möge sich mal vorstellen, was wir erreichen könnten, wenn wir von Anfang an geschlossen agieren. 30 Minuten waren richtig gut“, gab Dürr als Ausblick auf das Rückspiel gegen Weilheim am kommenden Sonntag mit auf dem Weg.
